CRUCIFYRE - Black Magic Fire
Mehr über Crucifyre
- Genre:
- Death/Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pulverised Records
- Release:
- 18.08.2014
- Apocalypse Whore
- Black Magic Fire
- Pentagram Palms
- Baphomet's Revenge
- Funeral Pyre
- Faces Of Death (His Satanic Shadow)
- Through The Darkness
- Anneliese
- Wolf's Hour
- One And One Is One
Schwarzer Todesstahl made in Sweden - da kann doch nix mehr schief gehen, oder?
Ob Bandkopf und Gründungsmitglied Yasin Hillborg der Fluch des Geheimtips auch mit CRUCIFYRE haften bleiben wird, wage ich nicht zu beurteilen. Fakt ist, dass der Schwede in den frühen 90ern mit "Prodigal Sun", dem Debüt seiner damaligen Hauptspielwiese AFFLICTED, im Gegensatz zum Gros des Sunlight-Studio-Einheitsbreis ein äußerst mutiger und experimentierfreudiger Beitrag zur schwedischen Metal-Geschichte gelungen ist. Sträflichst unterbewertet und nahezu verkannt, berufen sich die wenigsten Bands der neu aufgekeimten schwedischen Death-Metal-Welle (DESERTED FEAR und Co.) auf eben jenes Album - wer braucht denn auch schon "Prodigal Sun", wenn es "Left Hand Path", "Like An Everflowing Stream" und "Into The Grave" gibt?
Der kurze Exkurs sei mir verziehen und hiermit auch beendet, denn schließlich sind die 90er Vergangenheit und CRUCIFYRE hat bis auf besagten Trommler rein gar nichts mit dem musikalischen Schaffen von AFFLICTED gemein.
Nach dem sehr rau produzierten und schnörkellos die Fresse polierenden Debüt "Infernal Earthly Divine" fällt auf vorliegendem Zweitwerk auf, dass die Schweden ihren Hass gegen Gott, Kirche und Religion deutlich strukturierter und reifer darbieten - klingt nach Klischee, ist aber so!
Besagte Reife zeigt sich vor allem in den großartigen Arrangements. Der Opener 'Apocalypse Whore' fängt mit einer packenden, düsteren Gitarrenmelodie an, ehe im weiteren Verlauf ein Frauenchor dazukommt, um im nächsten Moment mit einem simplen Break in den "eigentlichen" Song überzuleiten. Ein Mitgrölkehrvers und das wieder eingeflochtene Hauptthema machen den Song zum Highlight auf "Black Magic Fire" und rechtfertigen die Position in der Playlist.
Sänger Erik schafft es über die gesamte Distanz, den Zuhörer zu fesseln - in den aggressiven Phasen erinnert seine Stimme dabei an jene von dem verurteilten Frauenschläger und Ex-NECROPHOBIC-Sänger Tobias Sidegård, weiss es aber auch, mit tiefem, verzweifeltem Klargesang zu punkten ('Pentagram Palms').
"Black Magic Fire" wurde eine ziemlich trockene und direkte Produktion verpasst. Der Schlagzeugsound kommt jenem von AUTOPSYs morbidem Meisterwerk "Mental Funeral" sehr nahe, hat von der Dynamik her viel Platz zum Atmen und wirkt dadurch sehr "lebendig". Klasse produziert sind auch die Gitarren, die mit einer fuzz-artigen Zerre richtig schön sägen.
Für diejenigen unter euch, die CRUCIFYRE seit dem Debüt schätzen, werden auch auf dem Zweitwerk mit 'ner Menge SLAYER-Reminiszensen ('Anneliese') versorgt. Gitarrensoli gibt es auch wieder en masse, welche jedoch größtenteils uninspiriert und zu überdosiert eingesetzt werden. Tatsächlich blieb mir nur das geile Solo in 'One And One Is One' hängen, und das hat ausgerechnet MERCYFUL FATE-Klampfer Hank Shermann als Gastbeitrag eingespielt.
Bleibt schließlich festzuhalten, dass das Quintett mit "Black Magic Fire" ähnlich schwarzen Todesmetallern wie NECROPHOBIC gehörig Feuer unter dem Hintern machen wird - ein starkes Album, das hervorragend zu diesem Sommer passt, der keiner war!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Haris Durakovic