CRUEL FORCE - Dawn Of The Axe
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/23
Mehr über Cruel Force
- Genre:
- Black / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Shadow Kingdom Records
- Release:
- 18.08.2023
- Azrael's Dawn
- At the Dawn of the Axe
- Night of Thunder
- Death Rides the Sky
- Devil's Dungeon
- Watchtower of Abra
- Across the Styx
- Power Surge
- Realm of Sands
Es gibt wieder auf die Fresse!
Wir haben noch nie ein Album von CRUEL FORCE rezensiert! Eigentlich unfassbar, waren sie doch vor etwas mehr als zehn Jahren ganz schön angesagt mit ihrem angeschwärzten Thrash Metal. Mit "Dawn Of The Axe" kommt das dritte Studioalbum - es ist das erste seit 12 Jahren.
Ich muss sagen: In meiner Erinnerung waren die früheren Alben stärker im Black Metal verortet. Diesmal nehme ich deutlich mehr speedige Elemente wahr. Da es aber trotzdem eine schwarze Note gibt, kann man definitiv an die Belgier BÜTCHER denken. Also, gefühlt könnte ich die Rezension jetzt beenden. Aber das macht ja keinen Sinn, denn vielleicht kennt ihr die frühen beiden Alben der Band gar nicht. Es gibt sehr schnellen Thrash Metal, der ein wenig an VULTURE in früheren Tagen erinnert, mit viel böser Atmosphäre. Die sägenden Gitarren und das fiese Hochgeschwindigkeitsdrumming sorgen für eine garstige Atmosphäre. Der Gesang ist kraftvoll, bewusst unmelodisch und erinnert eher an EXODUS als an Mainstream-Thrash-Größen. Das ist auch gut so. Ich gebe zu, dass ich mir noch ein klein wenig mehr Bösartigkeit erhofft hatte, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Wer speedigen Thrash Metal liebt wird mit dieser Scheibe sehr gut fahren. Erstaunlich ist, dass gleich drei der neun Songs über der 6-Minuten-Marke liegen und dabei trotzdem wirklich wie Speed-Metal-Geschosse wirken. Das gelingt nicht jedem. Man verkriecht sich nicht in den Abyss-Jahreszeiten, sondern gibt weiter total Gas. Der Band selbst ist durchaus bewusst, dass die Black-Metal-Anleihen zurückgefahren wurden. Während sie dabei an Bands wie IRON ANGEL oder DEATHROW denken, kommen mir tatsächlich eher oben erwähnte EXODUS oder VIO-LENCE in den Kopf. Aber die Richtung ist natürlich nicht unähnlich.
Neben den Speed-Abfahrten sind die "Longtracks" natürlich extra erwähnenswert. Hier gehe ich gerne kurz auf sie ein 'Devil's Dungeon' ist lange sehr speedig, hat dann aber einen fast meditativen Gitarrenpart, der uns mit Psychedelic Vibes erfreut. Ein sehr gelungener Part. Bei 'Across The Styx' kommt ein stampfiger Beat dazu, der mich an - ernstgemeint - MANILLA ROAD erinnert. Und plötzlich geht doch wieder mächtig die Post ab. Es handelt sich also um eine speedige Nummer mit epischen Nuancen - am Schluss wähnt man sich wieder bei Mark Shelton und Co. Der Schlusstrack 'Realm Of Sands' ist wieder mit schwermetallisch-traditionellen Elementen verbunden - und trotzdem flott. Gedanklich lande ich durchaus auch mal bei AGENT STEEL. Aber es ist bisher vielleicht die am wenigsten spektakuläre längere Nummer.
Ich bin bisher sehr angetan von diesem Album. Ja, es gibt wieder auf die Fresse, aber doch eher traditionalistischer und weniger schwarz. Fans der Band sollten daher einmal kurz antesten, ob sie noch überzeugt sind. Ich bin es.
Anspieltipps: Night Of The Thunder, Devil's Dungeon.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer