CRUEL INTENTIONS, THE - Venomous Anonymous
Mehr über Cruel Intentions, The
- Genre:
- Sleaze / Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 03.06.2022
- Reapercussion
- Venomous Anonymous
- Sunrise Over Sunset
- Casket Case
- Kerosene
- Salt I Ditt Sår
- Final Deathroll
- Goddamn Monday
- Bad Vibes
- Chemical Vacation
- City Of Lice
Weniger dreckig, dafür mehr Melodien.
Für ihr Debüt "No Sign Of Relief" konnte diese schwedische Formation vor vier Jahren ausnahmslos positives Feedback einfahren. Das galt auch für die Live-Shows, die vor allem in Großbritiannien für Furore sorgten. Dort hat man generell einen Narren an den Jungs gefressen, weshalb THE CRUEL INTENTIONS als "The bastard child of GUNS N ROSES and HANOI ROCKS" bezeichnet wurden. Das mag zwar ein wenig hochgestochen formuliert sein, kommt der dargebotenen Melange aber zumindest einigermaßen nahe.
Für die 2019 begonnenen Arbeiten am erst jetzt (im Laufe der Monate hat die Band mehrfach die Arrangements verändert) vorliegenden Nachfolgealbum, scheint man sich jedoch erneut in erster Linie an einer anderen schwedischen Band orientiert zu haben. Schließlich klingt auch auf "Venomous Anonymous" immer wieder HARDCORE SUPERSTAR durch. Vor allem der eine Zeit lang in L.A. beheimatete, und dort als Frontmann von VAINS OF JENNA bekannt gewordene Sänger Lizzy DeVine geht als "Bruder" von Jocke Berg durch.
Seine Zeit in den Staaten hat Lizzy geprägt. Das ist auch auf diesem Dreher zu vernehmen, und das nicht bloß, weil er im Text zu 'Sunrise Over Sunset' das Kopfkino dazu animiert sich in rockmusikalisch prominenter Begleitung auf dem "Strip" zu befinden. Die Formation versteht es nämlich ebenso gut, die L.A.-typische Rotzigkeit (mehrfach ist FASTER PUSSYCAT als Referenz zu vernehmen) mit dem Melodieverständnis diverser schwedischer Szenegrößen zu kombinieren. Das mag auch daran liegen, dass THE CRUEL INTENTIONS in Erik Mårtensson einen prominenten Kollegen als Helfer dabeigehabt hat. Erik hat nicht nur den Mix und das Mastering übernommen, er hat zudem auch an diversen Songs als Gitarrist und Sänger mitgewirkt.
Kein Wunder also, dass der Vierer mit Nummern wie dem erwähnten 'Sunrise Over Sunset', 'Casket Case', 'Goddamn Monday' und 'Bad Vibes' gleich mehrere potentielle Hits am Start hat. Schade ist lediglich, dass dem Album auf Grund des erhöhten Melodie-Anteils ein wenig die Rotzigkeit abhanden gekommen und der Dreck des Debüts deutlich weniger geworden ist.
Wer sich jedoch gleichermaßen für Sleaze, Melodic und Hard Rock erwärmen kann, ist mit THE CRUEL INTENTIONS einmal mehr an der richtigen Adresse!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer