CRUSHEAD - Explicit Content
Mehr über Crushead
- Genre:
- Crossover
- Label:
- Eigenproduktion/Frozen Heart Music
- Backlash
- Heroes
- Insane
- God
- Reason To Jump
- Glorify
- So Sad
- Last Chapter Ending
- Chains
- Shake Me
- Deep Down Inside
- Reason To Jump (Freaky Remix)
Beim unbedarften Anhören der CD im Auto erleuchtete mich plötzlich ein Licht (Gott!...oder doch der polnische Brummifahrer auf Speed?) und eine Stimme sprach...nein lassen wir den Mist, worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass ich spätestens beim vierten Song merkte, dass CRUSHEAD offensiv christliche Texte schreiben, was ich in Verbindung mit Crossover Sounds noch nie gehört habe. Wobei Crossover im Falle CRUSHEAD eine Mixtur aus alternativen Klängen, fetten Grooves und fast schon HELMET-mäßigen Schrankwand-Riffs darstellt. Und die Texte sind somit schon mal besser als der wehleidige Mist vieler Nu Metal Bands, bei denen eine schwere Kindheit und das Singen darüber total toll zu sein scheint. Stellt sich jetzt nur die Frage, ob CRUSHEAD auch musikalisch mithalten können oder nur abgestandene Crossover-Klischees neu aufwärmen.
Nun, die vier Highlights der CD sind jedenfalls schnell ausgemacht: Der trocken groovende Opener "Backlash", der mit HELMET-ähnlichen Riffs glänzt, die treibende Crossover-Hymne "Reason To Jump", ausgestattet mit DEM Refrain ("Praise The Lord, Praise The Lord, God´s In The House, That´s A Reason To Jump" - Hüpfen für Jesus, yeah!), das mit coolen Riffs und einem klasse Refrain ausgestattete "Glorify" und der sich stetig steigernde Nu Metal-mäßige Groover "Shake Me". Der Rest der Scheibe kann da nicht ganz mithalten, besonders das melancholische "God", das mir einfach zu weinerlich rüberkommt und das völlig verunglückte "Deep Down Inside", bei dem kein Part zum anderen passt. Gut klingen dagegen das treibende "Heroes" und das ruhige "Last Chapter Ending", besonders die schönen Melodien können überzeugen. Bei anderen Tracks fehlen nur Kleinigkeiten: so ist "Chains" richtig groovig und hat eine coolen Refrain, nur passen die ruhigen Parts nicht zum Song. Bei "Insane" überzeugen die laut/leise-Dynamics, dafür ist der Refrain ziemlich schwach. Und "So Sad" ist zwar gut, aber etwas zu hektisch. Aber halt, da war doch noch was? Genau, der "Freaky Remix" von "Reason To Jump". Also, ich würde den Remixer erschießen, das sagt wohl genug über die Qualität des Stückes aus, oder?
Insgesamt ist "Explicit Content" aber eine gute Scheibe mit nur wenigen Schwachpunkten, neben den drei schwächeren Songs sind das zum einen die Produktion, bei der das Schlagzeug ruhig mehr knallen könnte, und zum anderen die Refrains, bei denen einige Shouts einfach nicht bissig genug klingen. Trotzdem kann ich diese CD jedem Crossover-Fan durchaus empfehlen, für eine Eigenproduktion ist die CD sehr gut geworden. Infos bekommt ihr auf http://www.crushead.com . Und wo sonst kann man schon für Jesus, Gott und Co. hüpfen?
Anspieltips: Reason To Jump, Glorify, Backlash, Shake Me
- Redakteur:
- Herbert Chwalek