CRUSHEAD - Space Between
Mehr über Crushead
- Genre:
- New Metal
- Label:
- Gerth Medien
- Release:
- 01.07.2006
- Keep Movin'
- The One
- Something Glorious
- Easy
- God Gave Rock´n Roll To You (Petra Cover)
- Be
- No
- Fragile Mind
- Scream 2
- Embrace Opportunity
- Yes
- Come To Rest
Bekommt ein Schreibsklave einen Packen neuer Scheiben zugesandt, ist es des Öfteren üblich, dass ein überschwänglich formulierter Promozettel anbei liegt. So natürlich auch hier, allerdings mit dem Unterschied, dass zusätzlich CRUSHEADs Glauben an Gott hervorgehoben wird. Wie sehr das in die Hose gehen kann haben schon diverse Bands vorgegeben (man beachte nur meine kürzlich erschienene MAD MAX-Rezension). Auch die fünf Jungs sind zwar nicht zu viel eingesülzt, promoten aber dennoch etwas mit ihrem Hang zur ihrer Religion, was sich auch auf die Härte ihrer Musik auswirkt.
Nach den drei Eigenproduktionen "Tool" (1999), "Explicit Content" (2001) und "Can You Handle This?" (2004), folgt nun der inzwischen vierte Longplayer "Space Between". Wie schon die Vorgänger kann auch die Platte mit einem tollen Artwork überzeugen, aber was steckt hinter der Fassade? Der Opener 'Keep Movin' und das darauf folgende 'The One' (zudem schon ein Video abgedreht wurde und auf der CD vorhanden ist) beginnen recht vielversprechend. Nette Hookline, smoothe Riffs, groovend, hat aber leider eine kleine Weichspüler-Packung abbekommen. Letzteres wird bei den folgenden Titeln ('Something Glorious', 'Easy', 'God Gave Rock'n'Roll To You') mit dem mehrstimmigen Gesang und der etwas zu fröhlichen Melodie im Refrain zu oft eingesetzt, man rutscht etwas in die poppigere Ecke ab. Mit 'Be' folgt eine durchschnittliche Ballade, 'No' beginnt ziemlich jazzig, swingend, verschiebt sich dann aber im Chorus in die rockigere Ecke. 'Fragile Mind' kann sich durch eine sich ordentlich ins Gehirn fressende Melodie herausstellen, 'Scream 2' ist ein wenig schneller, wenn auch nicht wirklich deutlich und 'Embrace Opportunity' schlägt in dieselbe Kerbe. 'Yes' wird dann wieder zu Mainstream-lastig, poppig und soft, hierfür wurden verschiedene Gastsänger/-innen eingeladen, 'Come To Rest' ist eine noch schmalzigere Nummer als 'Be' und stellt auch gleichzeitig das Ende der exakt 48 Minuten und 45 Sekunden langen Platte dar. Dazu sei noch gesagt, dass in den Songs nette Sampling-, Elektro- und DJ-Spielereien (Scratching) eingestreut wurden, was bis zu einem kleinen Streicher-Chor reicht. Lobenswert!
Na ja, was soll ich sagen? Wirklich schlecht ist "Space Between" sicher nicht, wirklich gut aber auch nicht. Es fehlt am Arsch in der Hose, an mitreißenden Melodien, in die Fresse tretenden Riffs und wegboxenden Drums. Alles recht nett gemacht à la "der nette Nachbar von nebenan", aber keine Konkurrenz für die Meister ihres Fachs. Stellenweise zu poppig und zu weich. Wären sie härter, würden sie wahrscheinlich nicht mehr durch das "brave-Jungs-ganz-gläubig"-Raster fallen. Schade aber auch.
Anspieltipps: Keep Movin, The One, Fragile Mind
- Redakteur:
- Daniel Schmidt