CRUSHER - Uprising
Mehr über Crusher
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 27.09.2024
- Uprising
- Revolution
- B.A.T.
- Savious
- I
- Deeper Than Hell
- The Cave
- Before The Storm
- The Price Of Life
- The Call Of The Unseen
Thrash with German Class!
Nach den Mainzer Schwermetallern kann man vielleicht nicht die Uhr, aber zumindest den Kalender stellen; alle vier Jahre legen uns die Vier ein neues Scheibchen vor und das Beste ist: Sie steigern sich dabei von Album zu Album. So langsam muss man die Jungs wirklich auf dem Zettel haben, wenn man über die deutsche Thrash-Szene spricht.
Auf "Uprising", dem dritten Longplayer, servieren sie uns acht Granaten, die ganz in der Traditon des deutschen Thrashs stehen und mich von Anfang an musikalisch an KREATOR erinnern, gesanglich ebenso, aber gemischt mit ein bisschen "Engelreißer". Das ist jetzt die Stelle, an der der Qualitätsthrasher auf die Webseite des Band surft (https://www.crusher-metal.com/) und das neue Album für 15 Euro direkt bei der Band bestellt (https://www.crusher-metal.com/?page_id=1037).
Für die Unentschlossenen schaue ich genauer auf "Uprising". Sänger Robin klingt aggressiv-teutonisch und gibt den Stücken einen kraftvollen, aber doch auch ausreichend melodischen Anstrich, rau genug für die Thrashgewalt, melodisch genug, um die Lieder eingängig und mitsingbar zu machen. Dazu brennt musikalisch nichts an und für Abwechslung ist auch gesorgt. Dabei gibt es sogar Lieder, die beinahe durchgehend pfeilschnell sind wie 'Saviour' und 'Deeper Than Hell'. Das prangere ich ja gern an, dass schnelle Stücke im modernen Thrash immer irgendwo einen Midtempo-Teil haben. Glücklicherweise widersteht CRUSHER diesem Reflex manchmal, wenn auch nicht immer, wie die trotzdem brillanten Stücke 'Revolution' und 'The Cave' zeigen.
Dazu kommen ein paar Midtempo-Groover und kleine Ausflüge in den Heavy Metal mit melodischen Gitarrenparts in 'Deeper Than Hell' und 'The Call Of The Unseen', sogar IRON MAIDEN-Anleihen in 'The Price Of Life' und einem sehr coolen 'I', der schlurfend und bedrohlich daherkommt. Die Refrains sitzen und die Soli sind versiert; Robin zeigt am Mikrophon auf die gesamte Dauer keine Schwäche. Alles in Butter also? Nun ja, beinahe. CRUSHER lässt für mich an ein paar Stellen noch etwas Luft nach oben, wahrscheinlich damit man 2028 noch einen Deut zulegen kann. So finde ich in 'B.A.T.' vor allem den Refrain gut und erkenne die unverhohlene Live-Qualität des Stückes, aber auf Konserve bleibt es nur Mittelmaß. Auch das ambitionierte Acht-Minuten-Stück 'The Price Of Life' hat neben seinen Qualitäten ein paar Schwächen: So empfinde ich den in der Phrasierung an SKYCLAD erinnernden Gesang als zu abgehackt und die gemeinsame Melodieführung der Gitarren und des Gesangs als unspannend. Und natürlich holt CRUSHER die eigene Qualität ein, wenn nicht alle Stücke so großartige Gitarrenpart bieten wie 'Revolution' oder 'The Cave'.
Übrigens gönnt uns die Band noch einen Bonussong mit dem Titel 'The Call Of The Unseen', der für die Football-Mannschaft Wiesbadener Phantoms als Einmarschhymne dient. Tatsächlich entpuppt sich das Lied nach ein paar Durchgängen als echtes Highlight und beendet das Album besser als es 'The Price Of Life ' getan hätte, nämlich kraftvoll-thrashig statt atmosphärisch. So ist "Uprising" ein hervorragendes Thrash-Album, das schon zu Beginn beeindruckt und danach stetig wächst. Für Thrasher mit Qualitätsbewusstsein führt spätestens jetzt an CRUSHER kein Weg mehr vorbei.
https://www.youtube.com/watch?v=iMsEfeQY-Eo
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger