CRUSHING BLOW - Cease Fire
Mehr über Crushing Blow
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Inferno Records
- Release:
- 20.09.2010
- Intro
- The Wizard´s Tale
- Redemption
- Shadow
- Dreams
- Cease Fire
- Rise Your Soul
- Tears Of Heart
- Memories
- My Venom
- The Prophecies
Gute bis sehr gute Ansätze, die über den Beigeschmack nicht hinwegtäuschen können.
Bereits 1997 gegründet, konnten die Franzosen von CRUSHING BLOW vor knapp sieben Jahren schon einige Hörer mit ihrem Debüt-Werk "Far Away" auf sich aufmerksam machen. Dies entpuppte sich jedoch als etwas schwieriger, als man zunächst gedacht hatte, da man sich, aus welchem Grund auch immer, aus diesem Veröffentlichungs-Sumpf vieler französischen Melodic-Metal-Truppen nicht wirklich befreien konnte. Nun startet die Band um Sängerin Valéne, der ich nicht nur aufgrund ihres Aussehens mein Hauptaugenmerk schenke, mit zehn weiteren Songs, wenn man das Intro mal wegfallen lässt, einen neuen Versuch und benennt diesen "Cease Fire". Wie bereits kurz angesprochen, stehen bei dem Quintett Melodie, Power und vor allem Emotionen klar im Vordergrund.
Doch leider kommt mir nach dem ersten Durchlauf der dumpfe Verdacht, dass sich die Band etwas zu stark an frühere (und teils auch aktuelle) Werke von unserer DORO orientiert hat. Sowohl die Stimmlage, die etwas rauchig, aber dennoch sanft und emotional die einzelnen Tracks vertont, als auch ihr langes, blondes Haar, ebenso wie ihr Ledertop, erinnern in fast jeder einzelnen Sekunde von "Cease Fire" an Frau Pesch höchstpersönlich. Bereits beim ersten (regulären), richtig flotten Song, namentlich 'The Wizard's Tale', hat man in den ersten Augenblicken den Eindruck, dass hier etwas Außergewöhnliches stattfindet: Ein kräftiger und druckvoller Beginn, ehe Valéne anfängt zu trällern, sich die Instrumente in den Hintergrund verziehen und dem Song somit die ganze Power wegnehmen. Zwar ist ihre Stimme nicht schlecht, im Gegenteil, aber die fehlende Individualität und Eigenständigkeit, die solch eine Ähnlichkeit mit sich bringt, färbt sich leider Gottes auf die komplette Scheibe ab.
Dies soll heißen, dass die Songs zwar einen Wiedererkennungswert besitzen, aber der fade Beigeschmack und der Gedanke "Hey, das hab ich doch schon mal gehört" diesem folgen (müssen). Egal, ob es nun ruhige, balladeske Songs der Marke 'Shadow' und 'Cease Fire', richtig starke Bretter a lá 'Dreams' - bei dem besonders der mehrsprachige Refrain gefällt - und 'Tears Of Heart', in denen auch die Gitarren einmal zu Wort kommen dürfen, oder straighte Rocker wie 'Redemption' oder 'Memories' sind.
Die Platte wurde ordentlich zusammengestellt, verschafft den Franzosen jedoch auch kein richtiges Rettungsseil, um aus der oben genannten Misére herauszukommen. Zudem hätte der klaren Produktion auch etwas Druck, vor allem auf den Instrumenten, verliehen werden können. Somit steht die stimmliche Leistung von Valére im Vordergrund, die sich den Titel "kleine Schwester von Doro Pesch" gefallen lassen muss. Für andere Künstler wäre dies ohne Weiteres ein Kompliment erster Güte, für eine Band, die mit Spielfreude und genügend Emotionen versucht, sich zu etablieren, ist dies etwas zu wenig. True-Metal-Fans werden hier sicherlich bei dem einen oder anderen Song auf ihre Kosten kommen. Ich jedoch bleibe lieber beim Original aus Düsseldorf.
Anspieltipps: The Wizard´s Tale, Dreams, Tears Of Heart
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp