CRY MY NAME - Speak For The Voiceless
Mehr über Cry My Name
- Genre:
- Metalcore / Melodic Death Metal
- You Can Stand It
- Into Oblivion
- Stupid Hands
- These Moments
- Speak For The Voiceless
Klingt nach "alten Hasen", ist aber ein Debüt, und was für eines!
CRY MY NAME, ein fulminant aufspielendes Sextett mit Dame namens Hille am Mikro, die jedoch zumeist von ihrem Kollegen Andre unterstützt wird, oder genauer gesagt, sich mit diesem den Leadgesang teilt, kommt aus dem hohen Norden Deutschlands, exakt aus Rendsburg, auf uns zu, um uns mit feinen, wenn auch recht brachialen Metal-Klängen zu erfreuen.
Die Formation existiert zwar bereits seit längerer Zeit, doch die aktuelle Besetzung hat sich erst vor gut anderthalb Jahren zusammengefunden, um gemeinsam loszulegen. Ihr erstes Werk mit dem Titel "Speak For The Voiceless" kommt gleich als feines Digipack daher, versucht aber dennoch dadurch nicht mit etwaigen optischen Aspekten von der Musik abzulenken. Das wäre auch ganz und gar nicht nötig, denn das Sextett weiß mit einer satten, zeitgemäßen Melange aufzuwarten, die nicht nur mächtig ins Gehör schießt, sondern auch unter Beweis stellt, dass die Burschen, wie auch das Mädel, talentiert sein müssen. Dass diese Band bloß drei Tage benötigte, um dieses Werk im Studio startklar zu machen, spricht weiter für die Band.
Die fünf Exponate ihres Schaffens sind nicht nur ein Fingerzeig in Richtung einschlägiger Labels geworden, die sich um die quirlige, erfrischende Mixtur der Truppe eigentlich reißen müssten, sondern obendrein auch eine Art Aufschrei für die Zukunft, denn von CRY MY NAME in dieser Verfassung, müsste auch ein Langeisen im gesamten Umfang zum absoluten Bringer gedeihen. Die Truppe versteht es modernen, brachialen Death (vor allem Andre lässt immer wieder an modernen Todesmörtel denken, sein Vortrag scheint massiv von großen Namen aus dem - von der Heimat der Band gar nicht so weit - entfernten Göteborg zu stammen) Metal mit herrlichen Melodien zu verquicken, lässt Aggressionen in harmonischer Form zu Musik werden und verfügt zudem über ein wahrlich perfekt auf einander abgestimmtes Gesangduo.
Mit Fortdauer der Spielzeit ist man immer wieder geneigt zu glauben, hier wären alte Hasen am Werk und nicht junge Musiker, die sich zum ersten Mal mit ihren Tracks an die Öffentlichkeit wagen. Zwar könnte man durchaus meckern, dass die von CRY MY NAME ebenso in ihren Sound integrierten Metalcore-Anleihen mittlerweile alles andere als zeitgemäß klingen würden, wie auch der eindeutig nach dieser Richtung klingende Bandname selbst und auch dessen optische Umsetzung auf dem Cover Kritiker veranlassen könnten laut zu werden, doch wer dermaßen wohlklingende, pfiffige Kompositionen bereits auf seinem Debüt am Start hat, dem gebührt in erster Linie Lob und das nicht zu knapp.
Anspieltipps: Into Oblivion, These Moments, Speak For The Voiceless
- Redakteur:
- Walter Scheurer