CRYONIC TEMPLE - Chapter I
Mehr über Cryonic Temple
- Genre:
- True Metal
- Label:
- Underground Symphony
- Heavy Metal Never Dies
- Metal Brothers
- Warsong
- The Gatekeeper
- Rivers Of Pain
- King Of Transylvania
- Steel Against Steel
- Mighty Warrior
- Over And Over
Was erwartet man von einem Album, dessen Cover von einem schmucken Ritter in einem Märchenland geziert wird und dessen Songs auf Titel wie „Metal Brothers“, „Heavy Metal Never Dies“ oder „Steel Against Steel“ hören?
Richtig! Lupenreinen True Metal! Und genau das bekommt der geneigte Hörer hier auch geboten.
Nicht zwingend das, was sich tagtäglich in meiner heavy rotation befindet, aber durchaus annehmbar. Und CRYONIC TEMPLE machen ihre Sache erstaunlich überzeugend. Der Sechser aus Schweden bewegt sich auf hammerfelligen Pfaden, was natürlich einen nicht zu unterschätzenden Jodelfaktor beinhaltet. Aber dies dürfte Freunde solcher Klänge ja wenig stören. Vor allem dann nicht, wenn es so gelungen gemacht ist. Klar, die Songtitel lassen es erahnen: In sämtlichen Klischees wird knietief herum gewandert, aber irgendwie versprüht „Chapter I“ ein heimeliges Flair.
Und seien wir mal ehrlich, wäre dieses Album nicht beim kleinen italienischen Label Underground Symphony erschienen, sondern bei einer etwas werbeaktiveren Firma, wären CRYONIC TEMPLE sicherlich in aller Munde. Denn eigentlich stimmt hier alles. Angefangen beim transparenten, wummernden Sound, der schön saftige Klampfen, aber auch pumpende Bässe erklingen läßt, über einen Sänger, der zwar hoch, aber nicht ZU hoch singt, bis hin zu Songs, die allesamt Ohrwurmqualitäten aufweisen.
Während man mit „Heavy Metal Never Dies“ und „Metal Brothers“ noch relativ unspektakulär startet, verleitet „Warsong“ zum Mitgrölen. Schöner Stampfer. „The Gatekeeper“ verzaubert dann mit einem herrlichen zweistimmigen Chorus, der einfach begeistern muß. Bei „Rivers Of Pain“ überraschen uns die Jungs mit nicht erwarteter Härte. Der Vers könnte glatt auf `nem alten (!) MAIDEN-Werk stehen.
Hier bemerke ich erstmalig, daß der Keyboarder glücklicherweise nur als Teppichleger im Untergrund arbeitet, anstatt klassisch angehauchtes Komponieren-Nach-Farben zu zelebrieren. Sympathisch. Nachdem „King Of Transylvania“ wieder in Richtung GAMMAWEEN driftet, erfreut „Steel Against Steel“ mit einer schöner Melodie im Mitwipprhythmus. Die abschließenden „Mighty Warrior“ und „Over And Over“ ergänzen diese, in sich kompakte und überzeugende Scheiblette.
Es ergibt sich allerdings die Frage, wo denn der Bonus-Track zu hören sein wird, der im Booklet angepriesen wird. Ich kann nur mutmaßen, daß Underground Symphony das Teil wieder in einer edlen Longbox releasen werden, wo man dann die Coverversion des HEAVY-LOAD-Klassikers „Stronger Than Evil“ nachhören können wird.
Vielleicht mag mir ja jemand schreiben, ob das denn auch nur annähernd so gut ist wie das umwerfende Original, das ihr ja alle kennen werdet.
Anspieltips: „Warsong“, „The Gatekeeper“, „Rivers Of Pain“
- Redakteur:
- Holger Andrae