CRYSTAL PALACE - The System Of Events
Mehr über Crystal Palace
- Genre:
- Art Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Gentle Art Of Music/Soulfood
- Release:
- 04.10.2013
- Chasing Better Days
- As Heaven Dies
- Beautiful Nightmare
- Green Way
- Sleepless
- Stunned By The Silence
- Breathe
- System Of Events
Feiner New Art Rock aus Berlin.
Verkaufen sich Alben eigentlich besser, wenn man prominente Gastmusiker auf seinem Album mitwirken lässt und dies dann massiv bewirbt? Mir fällt das gerade in der Progszene auf. Immer wirkt irgendwo ein prominenterer Musiker mit, spielt ein Solo, steuert ein Riff bei oder singt ein paar Zeilen. Findet das jemand besonders cool? Hört das überhaupt einer raus? Anyway, dies soll nur ein Einwurf am Rande sein, denn bei den Berliner Art Rockern CRYSTAL PALACE (Yenz, Doppel-Frank und Nils) wirken Colin Edwin (PORCUPINE TREE), Yogi Lang und Kalle Wallner (beide RPWL) mit. Wer mir, allerdings ohne Nachschauen, sagt, bei welchen Stellen, bekommt ein Bier von mir.
Jetzt aber endlich zur Musik. Wie es der Zufall so will, eignen sich die Stamm-Bands der Gastmusiker ganz hervorragend zur Kategorisierung von "System Of Events", denn schöner (New) Art Rock wird hier geboten, immer zwischen den beiden Polen PORCUPINE TREE und RPWL pendelnd und bisweilen gewürzt mit einer Prise neuerer MARILLION und IQ. Das ist nichts weltbewegend Neues, aber ich möchte den Berlinern hier ausdrücklich hochwertige Arbeit konstatieren. Wie schon bei seiner Hauptband sorgt Yogi Lang auch hier für einen großartigen, wunderbar raumfüllenden Sound, der untenrum grummelt und obenrum glasklar glänzt. In die Musik kann man hineinsinken und darin vor sich hin träumen, sie eignet sich perfekt, um mit dem Auto in den herbstlichen Sonnenuntergang zu fahren. Man merkt den Musikern die Emotionalität beim Komponieren der Songs an, in denen sie sowohl bedrückende Ereignisse im aktuellen Weltgeschehen als auch persönliche Erfahrungen verarbeiten.
Besonders gelungen finde ich hierbei die eher an härtere 'TREE erinnende Stücke, wie 'Sleepless' (tolle elektronische Einsprengsel) oder das düstere 'Breathe', wohingehen gerade die beiden Longtracks 'Beautiful Nightmare' und der Titelsong 'System Of Events' ein paar kleine Längen aufweisen. Ein weiterer Punkt, der eine sehr hohe Note verhindert, ist Yenz' Stimme. Gut zwar, fehlt ihr dennoch das herausstechende Charakteristikum eines Steven Wilson, Steve Hogarth (MARILLION) oder Peter Nicholls (IQ), die sehr gute Musik zu grandioser Musik machen. Art-Rock-Fans dürfen - sollten sogar - sich das Album dennoch holen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker