CRYSTAL SHARK - Carchaphobia
Mehr über Crystal Shark
- Genre:
- Heavy Metal
- The Arrival
- Infinite Justice
- Riding The Storm
- Behind This World
- Fight
- Lost Illusions
- Dreamweaver
- Shadowsquad
- Hellcome To Purgatory
- Twilight Jack
- Lady Of The Light
- Steelbound
CRYSTAL SHARK sind aus Hamburg und haben sich, obwohl erst 1998 gegründet, mit Leib und Seele dem klassischen deutschen Heavy Metal der Achtziger verschrieben, was man ihrer mittlerweile vierten Veröffentlichung "Carchaphobia" auch zu jeder Zeit anhört. Diese neuerlich in Eigenregie produzierte Scheibe, für deren sehr ansprechenden Sound METALIUMs Lars Ratz verantwortlich zeichnet, ist also genau das richtig Kraftfutter für jene unter euch, die Avantgarde, Innovation und Moderne genauso schätzen wie der Gehörnte das Weihwasser und sich stattdessen lieber von jungen Bands mit Klängen versorgen lassen, welche die einstigen Erfinder dieses Sounds in dieser Form schon seit vielen Jahren nicht mehr erklingen lassen.
Die Einflüsse der Hamburger würde ich in erster Linie bei ACCEPT und den frühen HELLOWEEN sowie vielleicht auch bei GRAVE DIGGER und dergleichen suchen. So tischen uns die Jungs einen recht ansehnlichen Mix aus heavy stampfenden Midtempostücken mit rockiger Schlagseite wie 'Lost Illusions' oder 'Steelbound' und Songs mit epischem Feeling wie 'Dreamweaver', das melodische 'Behind This World' oder 'Hellcome To Purgatory' auf, zu denen sich auch die eine oder andere Upspeednummer vom Schlage 'Infinite Justice' oder 'Riding The Storm' gesellt. Aber auch bei Letzteren bleiben die Hansestädter fest im traditionellen Stil verwurzelt und lassen überflüssigen Bombast und hypermelodische Anwandlungen des europäischen Power Metal der Neuzeit komplett außen vor. Wenn schon speediger Metal, dann trocken, direkt und heavy, wie etwa auch beim sehr starken 'Shadowsquad', das Fans der HELLOWEENschen 'Walls Of Jericho'-Phase und der frühen RUNNING WILD bestens reinlaufen dürfte.
Ferner sollte erwähnt werden, dass CRYSTAL SHARK-Sänger Didi Schulz eine überaus angenehme Stimme hat, die weder zu hoch noch zu schrill daherkommt, aber jetzt auch nicht irgendwie besonders einzigartig oder aufsehenerregend wäre. Sie passt einfach einwandfrei zur Musik, und das ist ja auch das Wichtigste. Die Gitarrenleads sind ebenfalls sehr traditionell und deshalb auch ein wenig berechenbar, aber immer überzeugend. Was mich außerdem freut, ist, dass der Sound auch dem Bass- und Schlagzeugspiel zu einer transparenten Rolle verhilft.
Ähnlich wie etwa bei den Alben von STORMWARRIOR oder PARAGON, ist "Carchaphobia" ideal für alle, die der Meinung sind, dass die alten Helden der deutschen Metalszene ihren Zenit bereits überschritten haben, und sich deshalb lieber jungen Bands zuwenden, ohne deswegen auf den klassischen Metalsound der Achtziger verzichten zu wollen. Wer dabei keinen gesteigerten Wert auf wirkliche Originalität oder zwingende Aha-Erlebnisse legt, wird hier mit handwerklich sehr ansprechend umgesetztem, gut klingendem Teutonenstahl versorgt, der kompositorisch sicherlich nicht übermäßig anspruchsvoll ist, aber dafür den Hörer direkt und schnörkellos mit eingängigen Riffs und prägnanten Mitsingrefrains versorgt.
Anspieltipps: Infinite Justice, Riding The Storm, Shadowsquad
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle