CSEJTHE - Réminiscence
Mehr über Csejthe
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Source of Deluge / Eisenwald (Collectors Mine)
- Release:
- 15.04.2013
- Oraison
- Réminiscence
- Chasseresse
- L'antique Blason
- AdJuration
- Dorko, La Malveillante
- Maléfice
- Chant Des Martyres
Grimmige Blutlust.
Von düsteren Orgeln eingeleitet, beginnt dieses Schauerstück aus Kanada: Das neue Album CSEJTHEs ist da! Die Band, mittlerweile zum Trio geschrumpft, schickt sich an, die warmen Temperaturen mit Gruselgeschichten über die allseits bekannte Gräfin Bathory zu vertreiben. Ganz im Sinne der Musik ist bereits das Cover, der Gesamteindruck dieser Scheibe ist stimmig.
Selbiges lässt sich auch über die Musik sagen. Der schleppende Black Metal ist sehr atmosphärisch und wird durch intensives Riffing und eine sehr passende Produktion in Szene gesetzt. Darauf werden die grauenerregenden Vocals Strigats gespießt, die sich nahtlos in dieses faulige Old-School-Klanggemälde einfügen. CSEJTHE, so heißt übrigens die Burg, auf der die Blutgräfin lebte und im Laufe ihres Lebens angeblich Hunderte Mädchen folterte und ermordete. Für die Aufnahmen zu "Réminiscence" hat sich die Band selbstredend in die heutige Slowakei begeben, um in den Burgruinen spukende Geisterstimmen einzufangen.
Ganz gleich wie man zu solchen Anekdoten steht, die Musik auf dieser LP ist packend gemacht und klug arrangiert. Hier beherrscht jemand die hohe Kunst des repetitiven Riffings, das aber gleichzeitig durch die Harmonien wechselt und nicht drei Minuten auf demselben Akkord verharren muss. Ginge es hier nicht um blutrünstige Geschichten und düstere Musik, könnte man bei vielen Passagen von Anmut sprechen. Irgendwie ist das, was beispielsweise auf dem letzten Track 'Chant Des Martyres' fabriziert wird, sehr elegant und finster zugleich. Dass man dieses Stück Schwarzmetall am Stück über sich hereinbrechen lässt, ist ja wohl selbstverständlich.
"Réminiscence" ist ein Album, welches immer wieder die Grenze zum Atmospheric Black Metal überschreitet, aber nicht allein durch Monotonie von sich reden macht. Mit einer wie angegossen passenden Produktion wurde hier ein Black Metal Album veröffentlicht, das vielen Genre-Fans Freude bereiten wird. Ich möchte mich in den sich auftürmenden Riffs und den doomig-schwermütigen Songs wälzen, auch wenn man dabei dreckig wird. So funktioniert guter Black Metal ohne Spielereien aus anderen Schubladen. Wer Süßes will, ist hier falsch.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher