CUCUMBA POO - Tides And Climate (EP)
Mehr über Cucumba Poo
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.05.2007
- M.K.
- Tides And Climate
- Nimbostratus
- Fosiaf W.
- Low Pressure Areas
- Side Impact Airbag 2007
Zugegeben, der Bandname klingt schon etwas seltsam und lässt allerlei Vermutungen und Phantasien über die Entstehung und den Sound zu. Bedenkt man auch den Umstand, dass die Truppe anno 2003 nur gegründet wurde, da den Veranstaltern eines Contests die Bands ausgingen, so kommen doch einige Zweifel über den Sound und dessen Qualität auf. Doch das kann alles schnell beiseite gewischt werden, denn sie belegten damals den dritten Platz und präsentieren jetzt einen einzigartigen Sound, der sich schlecht in ein Genre einordnen lässt. Auf der EP wehen dem Hörer verschiede Musikstile teilweise recht heftig um die Ohren und hauen so einiges damit weg, denn wie der Sänger sein Organ strapaziert, ist eine wahre Freude. Die Songs sind alle sehr abwechslungsreich und überall wird öfters das Tempo geändert, damit auch keine Langeweile aufkommen kann. Die bunte Stilmischung aus Hardcore, Noise und Screamo tut dazu ihr Übriges, und durch eingestreute, progressive Elemente wird sie gut ergänzt.
Los geht es mit unverständlichen Babygebrabbel als Intro, dessen Sinn nicht wirklich erschließbar ist. Doch kaum sind diese Laute verstummt, folgt mit 'Tides And Climate' der Sturm auf die Ohren, denn von Beginn an schreit der Sänger ordentlich los und wechselt sich mit einem klaren Gesang immer wieder ab. Dazu gibt es ein paar knackige Riffs, die einfach nur Spaß machen. Doch trotz all dem Lärm finden sich im Song auch ruhige Passagen, die ihm einen eigenwilligen Charme geben. 'Nimbostratus' beginnt mit einem ruhigen Instrumentalteil, bevor wieder losgeschrieen wird und kurzzeitig trifft dies auf die klare Stimme, was perfekt passt, aber im Verlauf leider etwas zu kurz kommt. Der Song baut durch seine zahlreichen Tempowechsel die größten Stimmungsschwankungen auf der EP auf, die aber nie überhastet wirken. In ordentlicher Hardcore-Manier bricht dann 'Fosiaf W.' herein und schreit alles an die Wand, was da ist - und die Gitarren nageln den Hörer zusätzlich fest. Trotz aller Bedrohlichkeit finden sich auch ruhige Momente und lassen den Song etwas weniger aggressiv erscheinen. 'Low Pressure Areas' lässt es zu Beginn etwas ruhiger angehen, bevor es in altbekannter Weise weitergeht. Bei diesem Stück hört man besonders gut die verschiedenen Musikstile heraus. In der Mitte gibt es einen längeren Instrumentalteil, der es gut schafft, eine besondere Atmosphäre aufzubauen. Das musikalische Ende der EP läutet 'Side Impact Airbag 2007' ein: Der Song beginnt recht gemäßigt und mal nicht mit einer schreienden Stimme. Doch die lässt nicht lange auf sich warten und kommt wieder recht aggressiv daher, wird aber durch die ruhigen Teile wieder etwas entschärft. Mit ruhigen Gitarrenklängen wird der Hörer dann sanft aus dem Lied und gleichzeitig aus der EP hinausbegleitet.
Wer nun immer nicht genug hat, kann sich an dem reichhaltigen Bonusmaterial der Jungs erfreuen. Neben einigen Bandfotos gibt es ein fast halbstündiges Video, das ein paar Impressionen und Informationen über CUCUMBA POO liefert und beweist, dass die Jungs auch viel Humor besitzen.
Durch ihren eigenwilligen Sound heben sie sich sehr gut von anderen Bands ab und geraten damit nicht in eine bestimmte Ecke, wo sie vielleicht auch gar nicht hin wollen. Das große Wechselspiel der Stimmungen in jedem Stück lässt die Scheibe zu einem kleinen Meisterwerk avancieren und macht einfach nur Spaß. Von daher lässt sich nur noch sagen: Bitte weiter so und noch mehr davon!
Anspieltipps: Tides And Climate, Nimbostratus, Fosiaf W.
- Redakteur:
- Swen Reuter