CULLODEN - Witchpricker (EP)
Mehr über Culloden
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Heathen Tribes
- Release:
- 24.06.2019
- Lindisfarne
- Hills Of Culloden
- Witchpricker
- Red Cliff
British Heavy Metal mit kleinem Dämpfer.
Vier junge Engländer, die bereits seit 2010 in eher losem Gefüge gemeinsam musizierten, entschließen sich Ende 2017 Ernst zu machen und nehmen Anfang 2018 ihre erste EP auf. "Witchpricker" lautet der Titel und wird nun 2019 veröffentlicht. Nach der Aufnahme der EP hat sich das Lineup von CULLODEN schon zweimal geändert: Ein Lead-Gitarrist kam kurz nach der Studio-Session hinzu und kurz vor dem VÖ-Termin hat man sich von den zwei ursprünglichen Gitarristen aus privaten Gründen trennen müssen. Hoffentlich hat das aktuelle Lineup nun etwas länger Bestand. Musikalisch bewegen sich die Herren nämlich auf allerfeinstem englischen Heavy-Metal-Terrain: Sie nennen vor allem RAVEN, VENOM und SATAN als ihre prägenden Einflüsse und stammen zu allem Überfluss auch noch aus der selben Stadt wie die drei genannten Bands, nämlich aus Newcastle upon Tyne - Wiege vieler großer Bands.
Die vier Songs sind allesamt in bester NWoBHM-Manier eingespielt, und beim Lead-Gitarren-Intro von 'Hills Of Culloden', welches von der Schlacht von Culloden im Jahr 1746 handelt und nach welcher sich die Band benannt hat, habe ich sofort eine IRON MAIDEN-Assoziation im Ohr. Auch der Titeltrack 'Witchpricker' hat ein historisches Ereignis als Grundlage: Im Mittelalter brachte der "Hexen-Pikser" über 200 Frauen in Newcastle um, weil er mittels Stichen herauszufinden erklärte, ob es sich um Hexen handle. Hätten sie nicht geblutet, wären sie Hexen gewesen. Auch hier ist vom Songwriting alles richtig gemacht und man würde kaum glauben, dass man hier einer so jungen und unerfahrenen Combo lauscht.
Leider, ja wirklich leider muss ich "würde" sagen. Denn neben der krassen Stimme von Andrew Halliday, den reinrassigen Heavy-Metal-Gitarren und den gut geschriebenen Songs ist das Schlagzeugspiel ein nicht zu vernachlässigender Wermutstropfen. Ich habe diese Scheibe echt oft gehört und versucht, darüber hinwegzuhören, weil mir CULLODEN einfach so unbedingt gefallen will. Aber was hier rhythmusmäßig auf die CD gebannt wurde, kratzt bei mir persönlich mehrfach knapp an der Grenze des Unhörbaren vorbei.
Nichtsdestotrotz - beziehungsweise gerade wegen der an sich so guten Songs - hoffe ich, dass diese Tatsache hauptsächlich den nicht ganz optimalen Aufnahmebedingungen geschuldet ist und man bald die Chance bekommt, mich und andere Kritiker gänzlich von sich zu überzeugen. Denn die richtige Grundeinstellung und viel Potential sind hier allemal vorhanden.
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst