CULT OF ERINYES - Tiberivs
Mehr über Cult Of Erinyes
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Code 666
- Release:
- 27.04.2017
- Archaea, 41 B.C.
- Nero (Divine Providence
- Casvs Belli
- Bred For War
- Loner
- Germanicvs
- First Of Men
- Damnatio Memoriae
- For Centuries To Come
Grandioser Black Metal: ein Muss für die EMPEROR-Gemeinde.
An Ambitionen mangelt es CULT OF ERINYES nicht, das haben die Belgier in der Vergangenheit schon mehrfach untermauert. Doch die Entwicklung der letzten Alben soll erst auf "Tiberivs" einen vorläufigen(?) Höhepunkt finden - denn so grandios, wie die Band in den neun Stücken der aktuellen Scheibe auftrumpft, muss man sie zumindest in qualitativer Hinsicht auf eine Stufe mit den ganz großen Vertretern der Szene stellen. Und damit landen wir schließlich auch bei einem Vergleich, dem nur wenige Bands standhalten können, dem CULT OF ERINYES aber definitiv gewachsen ist - nämlich dem mit den gottgleichen Kult-Blackies von EMPEROR!
Es geschieht wahrhaftig nur arg selten, dass eine Combo aus dem Vollen schöpfen kann und sich die mannigfaltigen Optionen eines breiten Repertoires so zunutze macht, wie es dieser Band auf "Tiberivs" gelingt. 'Progressiv' kratzt begrifflich nur dezent an, was in den vielschichtigen Kompositionen tatsächlich abgeht. Natürlich ist das Material sperrig, und natürlich braucht es seine Zeit, bis sich vor allem die schleppenden Tracks dieser Scheibe öffnen und in Gänze offenbaren. Doch die Erkundungsreise, ja der Prozess, der einen dorthin führt, ist ein wahrer Hochgenuss, der alles an sich reißt, was monumentalen Black Metal so speziell macht. Selbst melodische Fragmente sind erlaubt, wenngleich sie nur einen überschaubaren Teil des Albums kennzeichnen. Aber die Reichweite, die "Tiberivs" erlangt, ist enorm, obwohl sich die Band zu keiner Zeit allzu verspielt gibt oder in instrumentaler Egomanie den Song aus den Augen verliert. Oder kurz gesagt: Hier treffen all diejenigen Eigenschaften wieder aufeinander, für die man die oben aufgeführten Norweger seinerzeit berechtigterweise in den Himmel gelobt hat. Oder die Kollegen von SOLEFALD, an die man sich zeitweise auch erinnert, wenn CULT OF ERINYES den epischen Kontext mit einigen gewagten Offensiven durchkreuzt.
Fakt ist jedenfalls, dass die Truppe aus Belgien noch einmal einen gewaltigen Schritt nach vorne macht und mit "Tiberivs" eines dieser saisonalen Highlights auftischt, dessen Qualität überdauern wird. Gratulation zu einem richtig starken Album!
Anspieltipps: Germancvs, First Of Men, Nero
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes