CULT OF LILITH - Mara
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2020
Mehr über Cult Of Lilith
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 04.09.2020
- Cosmic Maelstrom
- Purple Tide
- Enter The Mancubus
- Atlas
- Comatose
- Profeta Paloma
- Zangano
- Le Soupir Du Fantome
Starker Tech-Metal-Einstand aus Island!
Lilith, das ergeben zumindest eingängige Internetrecherchen, war eine Göttin sumerischer Mythologie und stellte in weiteren Erzählungen eine böswillige Fruchtbarkeitsgöttin dar, sinnlich und tödlich zugleich und wurde im fiktiven Kult als Dämon angebetet. Die Geschichte erzählt vermutlich auch das ziemlich eindrucksvolle Artwork von Szene-Künstler Eliran Kantor. Musikalisch wird auf "Mara" eine ziemliche heftige wie eigenständige Mixtur technischen Death Metals geboten, der seine Paten aber eher bei moderneren Vertretern wie WITHIN THE RUINS, FLESHGOD APOCALYPSE oder OBSCURA findet, als bei traditionellen Bands.
Was den Sound der Isländer zudem auszeichnet und aus der Masse herausstechen lässt, ist nicht nur die feine Gitarrenarbeit, die mit teils neoklassischen Soli die Ohren schlackern lassen, sondern auch die klug arrangierte und inszenierte Gesangsdarbietung, denn Frontmann Mario Infantes zieht sämtliche Register im "How-To-Extreme-Metal" und zeigt sämtliche Facetten des Brüllens, kann aber auch glasklaren Gesang liefern, der manchmal gar operettenhaft anmutet ('Purple Tide', 'La Soupir Du Fantome') oder in den Wahnsinn abdriftet ('Comatose').
Die Band liefert parallel komplexe Rhythmik und Harmonik, gepaart mit derben Geballer, die Songstrukturen sind nicht sofort nachvollziehbar, es ist ständig was los in der Welt von "Mara", selbst Kastagnetten haben einen Einsatz gefunden ('Profeta Paloma'). Dazu gesellt sich ein relativ komprimierter Sound, der mitunter auch Details verschluckt, da einfach alles sehr laut ist. Es verwundert also nicht, wenn es einem auf Albumlänge zu viel werden sollte.
Dennoch ist klar geworden, dass CULT OF LILITH mit "Mara" keineswegs eine Eintagsfliege geschaffen hat, um anschließend in den Massen des Genres unterzugehen, sondern das Potential hat, sich mit zukünftigen Releases zu etablieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke