CULT OF LUNA - Somewhere Along The Highway
Mehr über Cult Of Luna
- Genre:
- Sludge
- Label:
- Earache Records
- Release:
- 21.04.2006
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In den Staaten gehören CULT OF LUNA zu den angeagtesten Acts der Metal-Szene, undies obwohl die Band mit Metal im klassischen Sinne nur kaum etwas am Hut hat. Die siebenköpfige Truppe versteht sich stattdessen darauf, einen unnachahmlichen Mix aus elegischen Klangmalereien und einzelnen brachialen Eruptionen zu kreieren, der jedoch selbst in den harschesten Momenten noch mit emotionalen Sounds aufwarten kann. Das neue und insgesamt vierte Album "Somewhere Along he Higway" stellt was dies betrifft zweifellos den Höhepunkt des kreativen Schaffens dieser Ausnahmeband dar. Mit erhabenen Gitarrenmelodien, einer sehr dezenten Instrumentierung und düster-romantischen, ergreifenden Soundscapes greifen CULT OF LUNA nach den Seelen ihrer Fans, die der hier zustande gekommenen Hypnose von der ersten bis zur letzten Sekunde erliegen werden.
"Somewhere Along The Highway" nach einzelnen Songs zu analysieren, ist dabei gar nicht möglich. Die Band baut ein echtes Soundmonstrum auf, ein verschachteltes, bewegendes Konstrukt aus Melancholie und Sinnlichkeit, das mich sehr stark an das legendäre GREEN CARNATION-Meisterwerk "Light Of Day, Day Of Darkness" erinnert. Man kann die sieben Teilepisoden nicht auseinanderpflücken, denn die Übergänge sind so direkt und fließend, dass man kaum merkt, wenn die Komposition unterbrochen und ein neues Stück begonnen wurde. Während die immer wieder kehrenden Melodien einen in den ruhigen Parts vollkommen vereinnahmen, brechen die beschwörenden Growls mit einer solchen Intensität über einen herein, dass man partiell das Gefühl bekommt, die Band würde einem die düsteren Shouts direkt ins Ohr hauchen. Die Musik klingt natürlich und dennoch experimentell, elegisch und trotzdem vielseitig, meist zurückhaltend, aber deswegen nicht minder angrifflustig. Es ist ein Funken Magie in der Luft, einer dieser Momente, in denen Musik nicht mehr greifbar ist, weil sie einen in höhere mentale Sphären entführt, ohne dass sie dafür große Mühe bräuchte. "Somewhere Along The Highway" - welch passender Titel! Irgendwo auf einem zutiefst emotionalen Seelentrip holen einen CULT OF LUNA wieder ein, sperren sich dabei vor jeglichen kommerziellen Strukturen und benutzen gerade diesen übermäßig betriebenen Minimalismus als Erfolgsrezept - und dabei passiert in den sieben dynamischen Werken auf "Somewhere Along The Highway" doch so unheimlich viel!
Diese Platte ist ein Glückfall von einem Album, derart erhaben und mitreißend, dass selbst Superlative nicht mehr ausreichen, um es zu beschreiben. Spätestens jetzt sollte jedem deutlich werden, warum CULT OF LUNA überm großen Teich eine der prominentesten Bands derzeit sind. Hier zählt ausnahmsweise mal der künstlerische Aspekt, nicht das Image. Und was dies betrifft, sind die sieben Männer schon jetzt auf einer Stufe mit OPETH un KATATONIA angelangt!
Anspieltipps für "Somewhere Along The Highway" möchte ich mir indes sparen, denn dieses Album auseinander zu reißen, hieße ein Herz in der Mitte durchzubrechen!
- Redakteur:
- Björn Backes