CUMSHOTS, THE - Just Quit Trying
Mehr über Cumshots, The
- Genre:
- Hard Rock 'n' Roll
- Label:
- Rodeostar / SPV
- Release:
- 29.08.2008
- Praying For Cancer
- Like Pouring Salt On A Slut
- I Drink Alone
- Punchdrunk On Death
- Bitter Erection
- Last Laugh
- Broken
- Vomitory
- Black Silence
- Baptized In Broken Glass
- I Drink Alone (Video)
- Praying For Cancer (Video)
Dies ist nach "Last Sons Of Evil" und "Norwegian Jesus" bereits der dritte Longplayer für das Quintett aus Oslo, wobei die Scheiben bislang nur über Import-Wege in die deutschen CD-Player gelangen konnten. Insofern kann ich nichts über diesen beiden Werke schreiben, außer dass sie in ihrer Heimat damit ziemlich erfolgreich waren. Damit THE CUMSHOTS nun auch überregional erfolgreich werden, hat sich für "Just Quit Trying", welches bereits aus dem Jahr 2006 ist, ein hiesiges Label der Band angenommen.
Nach Betrachtung der Bandphotos und dem Studium des Infoblättchens gingen meine Erwartungen irgendwie in Richtung VOLBEAT, die mich ollen Kautz-Metaller im letzten Jahr so richtig aus den Socken gehauen haben. Beim Ertönen des ersten Titels 'Praying For Cancer' geht mir allerdings der brüllende Gesang ziemlich auf den Zeiger und auch die arg moderne Produktion ist mir natürlich zu technisch. Vor allem der Drumsound ist mir viel zu unorganisch. Aber da bin ich ja eh' komisch gepolt. Was mir aber sofort positiv auffällt, sind die schön rockenden Gitarren und die Tatsache, dass Sänger Max Cargo, der in Norwegen ein bekannter TV-Moderator ist, neben seinen arg aggressiven Artikulationen auch sehr geil röhren kann. Der Chorus zum Beispiel hat echtes Hitpotential.
Und die nächste Nummer mit dem amüsanten Titel 'Like Pouring Salt On A Slug' schlägt dann auch sofort in die von mir gewünschte Kerbe. Groovig schleppend rockt dieser Track mal sofort meinen Popo und der wütende, aber klar verständliche Gesang, transportiert die nötigen Emotionen. Im Hintergrund säuselt dann auch noch ein Piano eine einlullende Melodie, die den beinahe hypnotischen Effekt dieser Komposition noch unterstützt. Und: Eine gewisse VOLBEAT-Schlagseite kann ich der Nummer auch nicht absprechen. Also doch.
Leider erneuert sich im Single-Cut ' I Drink Alone' das Brüllwürfel-Problem. Nennt mich eine Pussy, aber mit Kehlkopfverzerrern komme ich halt nicht klar. Maybe my fault.
Der weitere Verlauf des Albums verlängert diese Achterbahnfahrt meiner Eindrücke: Während die instrumentale Fraktion permanent zum angeheiterten Mitwippen animiert, nagt Max zwischendurch mit dem Machogehabe seiner Lungenflügel an meinen Nerven. Dabei erquickt er mein Gemüt aber zum Beispiel in 'Last Laugh' mit fantastisch tiefen Kehlgesängen, die mir richtig nahe gehen. Und auch das mitreißende 'Broken' gefällt mit seinen Shout-Chören. Sicherlich ein Live-Smasher.
Obendrein muss ich THE CUMSHOTS attestieren, dass sie musikalisch sehr variabel agieren und dass "Just Quit Trying" daher kurzweilig ist, ohne sich zu schnell abzunutzen. Und da man offensichtlich mit der richtigen Entertainment-Attitüde an die ganze Sache heran zu gehen scheint, wird das in einer Livesituation bestimmt mächtig rocken.
Da ich dieses Vergnügen aber noch nicht hatte, muss ich der Konserve leider das oben genannte Manko attestieren. Ich bin halt altmodisch. Wer grundsätzlich auf eine coole Mixtur aus Rock'n'Roll, etwas Country und modernem Metal steht und sich von einem guten Shouter, der leider ab und an mal brüllt, nicht abschrecken lässt, sollte sich die Skandinavier vormerken.
Anspieltipps: Like Pouring Salt On A Slut; Last Laugh; Broken
- Redakteur:
- Holger Andrae