CURRENTS - The Death We Seek
Mehr über Currents
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- SharpTone Records
- Release:
- 05.05.2023
- The Death We Seek
- Living In Tragedy
- Unfamiliar
- So Alone
- Over And Over
- Beyond This Road
- Vengeance
- Gone Astray
- Remember Me
- Guide Us Home
Endgültig angekommen in der Metalcore-Weltspitze.
Das neue CURRENTS-Album "The Death We Seek" hat schon bei seiner Ankündigung für einige Wellen gesorgt. Allerdings nicht wegen der Musik oder vorab veröffentlichter Singles, sondern weil das Cover ganz offenkundig von einem KI-Grafikprogramm erstellt wurde. Das passt sicher zum Zeitgeist, doch angesichts der anhaltenden Diskussion um den "Diebstahl" von geistigem Eigentum im Zusammenhang mit dem Training dieser KIs, darf man eine solche Entscheidung gerade bei einer Band mit einer gewissen Größe und für einen so wichtigen Teil des Albums wie das Cover durchaus kritisch hinterfragen. Damit aber genug zu dieser Diskussion, denn ab sofort werfen wir einen genaueren Blick auf die Musik des vierten Langspielers, die es durchaus in sich hat.
Zur Einordnung empfiehlt sich zuerst ein kleiner Blick in die Vergangenheit der Truppe aus Connecticut, denn mit dem letzten Langspieler "The Way It Ends" hat der Fünfer für mich den bisherigen Karrierehöhepunkt veröffentlicht. Auf dem Silberling stimmte angefangen bei den heftigen Riffs über die progressiven Versatzstücke bis hin zu den eingängigen Hooklines einfach alles. Die gute Nachricht für Fans der Band ist, dass "The Death We Seek" den Spielball genau da aufnimmt, wo er vor drei Jahren zum Liegen gekommen ist. Für meine Ohren klingt dabei das Songmaterial sogar noch einmal etwas runder und ausgewogener, was die Platte zu einem leicht zugänglichen Stück modernen Metalcores macht, das bereits nach dem ersten Durchlauf zündet.
Nehmen wir etwa den eröffnenden Titeltrack, der gerade in den Strophen synkopierte MESHUGGAH-Riffs mit wütenden Deathcore-Attacken vermischt, nur um im Refrain plötzlich mit einer absolut großartigen Hookline zu punkten. 'Living In Tragedy' schlägt in eine ähnliche Kerbe, kommt dank recht präsenter Keyboards und Synthesizer noch etwas epischer aus den Boxen als der Opener, während 'Unfamiliar' sich erst als melancholische Ballade tarnt, nur um zur Mitte hin in einer melodischen Metalcore-Explosion zu münden. Dass das Pendel dabei auch durchaus mehr in Richtung wuchtiger Deathcore-Walze ausschlagen kann, beweist schließlich 'Over And Over', das gerade in den Strophen unheimlich heftig über einen hinwegrollt, nur um einem im Refrain den nächsten Ohrwurm zu verpassen. Jene Ohrwürmer sind für mich auch der größte Pluspunkt der Platte, sorgen sie doch dafür, dass einem jede Nummer trotz teilweise sehr proggiger Gitarrenarbeit sofort im Ohr bleibt. Ja, wie für das Genre üblich, nutzt sich bei mir persönlich das gleichbleibende Rezept aus metallischer Strophe und poppigem Refrain mit zunehmenden Spielzeit etwas ab, wobei das aber alles Meckern auf allerhöchstem Niveau bleibt.
Unter dem Strich wird nämlich kein Fan von modernem Metal an "The Death We Seek" vorbeikommen, denn spätestens mit ihrem vierten Album haben sich die Amerikaner in der Weltspitze des Modern-Metal-Sektors festgebissen und veröffentlichen ein Album, das die vom Vorgänger reichlich hoch gelegte Messlatte sogar noch einmal knapp überspringt. Stark!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs