CURSE OF KHATRU - Curse Of Khatru
Mehr über Curse Of Khatru
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- FDA Records
- Release:
- 14.03.2025
- Procession
- Accepting Fate
- The Ancient Fear
- Grotesque Enigma
- Mexican Service
- To Fill A Void
- Vast Expansion
- From Zero
- Cut
- Humanity Is Lost
- The Hunger
Großartiger Einstand der Death-Metaller aus Koblenz.
Eigentlich sollte man ja denken, dass man in den Zeiten des Internets und der sozialen Medien über die Entwicklungen in der Metalszene gerade in der eigenen Heimatregion ganz gut im Bilde sein müsste. Doch weit gefehlt, denn trotz nur weniger Kilometer Entfernung zu meinem eigenen Wohnort, haben sich im schönen Koblenz drei Musiker zusammengefunden, um gemeinsam ihre Liebe zum Oldschool Death Metal auszuleben, ohne dass ich vor dem Aufschlagen des Debütalbums auf meinem Schreibtisch etwas davon mitbekommen hätte. Getauft hat sich das Trio, das sich hinter den Pseudonymen KALLE655321 (Drums), Ace Riker (Gitarre) und 4QSAESH (Gesang, Bass) versteckt, auf den Namen CURSE OF KHATRU und stellt mit dem selbstbetitelten Erstwerk nun ein Album in die Regale, das uns elf Kompositionen präsentiert.
Wenn dabei das wunderschöne Artwork nicht schon ausreicht, um euch das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen, sollte das spätestens die Liste der musikalischen Referenzen tun, für die vom Trio solche großen Namen wie DEATH, MORBID ANGEL oder GRAVE bemüht werden. Bevor uns aber so richtig die Kauleiste mit wuchtigen Riffs poliert wird, baut das Intro 'Procession' mit cleaner Gitarre und später hinzukommenden schwarzmetallischen Harmonien eine bedrohliche Stimmung auf. Ausgelöst wird selbige von 'Accepting Fate', das schnell zeigt, wie ernst es die Band aus Koblenz meint. Die Gitarrenriffs sitzen, eingestreute Melodien sorgen trotz metallischer Wucht für einen gewissen Wiedererkennungswert und Fronter 4QSAESH growlt in einem sehr angenehmen Timbre, bei dem die Texte ganz untypisch für das Genre sogar halbwegs verständlich sind. Wenn sich dann auch noch ein paar Keyboards und Orchester-Samples aus der Dose dazumischen und für epische Untertöne sorgen, rundet das den ersten vollwertigen Track ab und macht ihn direkt zu einem Volltreffer, der die Platte mehr als vielversprechend eröffnet.
Auch im weiteren Verlauf enttäuscht CURSE OF KHATRU die anfänglichen hohen Erwartungen nicht, denn echte Ausfäller sucht man über die komplette Spielzeit hinweg vergeblich. Ja, wenn die leicht melodischen Untertöne einmal mehr in den Hintergrund rücken wie in 'From Zero', dann läuft das Trio Gefahr, ein wenig im dicht besiedelten Death-Metal-Sektor unterzugehen, doch viele wirklich rundum gelungene Kompositionen wischen solche Kritik schnell wieder beiseite. 'To Fill A Void' etwa ist mit Doom-Untertönen eine geradezu herrliche Riff-Dampfwalze, während mich die Melodien in 'Vast Expansion' an Kollegen wie CARCASS oder ENTOMBED denken lassen. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch 'Humanity Is Lost', das sich mit seinem epischen Intro schnell als weiterer Anspieltipp entpuppt, der im hinteren Drittel der Platte nochmal alle Geschütze auffährt und eine Portion Death Metal abfeuert, die sich gewaschen hat. Dass "Curse Of Khatru" schlussendlich auch noch klanglich in eine angemessen oldschoolige Verpackung gesteckt wurde und zu keiner Zeit in den Lautstärke-Krieg der heutigen Zeit einstimmt, ist da nur noch eine Fußnote, die den auch so schon hervorragenden Gesamteindruck bestätigt.
Bleibt die mangelnde Eigenständigkeit, die man als nörgeliger Kritiker vielleicht noch ankreiden könnte, denn die Vorbilder der Koblenzer sind durchweg doch deutlich hörbar. Ich bleibe hier aber bei meinem Standpunkt, dass man das musikalische Rad nicht neu erfinden muss, wenn man weiß, wie man es ordentlich in Bewegung setzt und mit tollen Kompositionen fesseln kann. Genau das gelingt CURSE OF KHATRU auf dem Debüt, weshalb ihr als Oldschool-Death-Metal-Fans hier auch unbedingt einmal ein Ohr riskieren solltet. Weit ist die Weltspitze nämlich nicht entfernt ...
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs