CURSED CEMETERY - Magma Transmigration
Mehr über Cursed Cemetery
- Genre:
- Sludge / Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dusktone
- Release:
- 18.10.2024
- Magma Transmigration
- Yajna
- Tad Ekam
- Udva
Episch, brachial und berauschend - ein überraschend fettes Epos!
Eigentlich ist es nie ein gutes Zeichen, wenn eine Band aus Musikern besteht, die gleichzeitig auch in mehreren anderen Acts parallel aktiv sind bzw. in ihrer persönlichen Biografie schon endlose Listen mit Namen füllen können, denen sie in ihrer bisherigen Laufbahn bereits Beistand geleistet haben. Bei CURSED CEMETERY tritt dieser Fall bei allen drei Beteiligten ein und wirft auch einige Fragen auf. Zum Beispiel, wie Frontmann und Schlagwerker Khrudd es gelingen kann, bei gleich acht weiteren Combos am Start zu sein, ohne wirklich den Fokus zu verlieren.
Erstaunlicherweise klingt "Magma Transmigration", das aktuelle Werk der einst als Black/Death-Metal-Truppe gestarteten Rumänen, jedoch extrem fokussiert und auch wohldurchdacht. Die vier überlangen Sludge-Epen werden definitiv nicht einfach nur dahin gerotzt und mit einer Fülle von dreckigen Riffs über die 10-Minuten-Grenze geschoben, sondern erweisen sich als echte Monolithen der finsteren, dreckigen Musik, in der einige psychedelische Komponenten parallel für eine bedrückte, zugleich aber auch spacige Atmosphäre sorgen, die einen so großen Raum kreiert, dass für CURSED CEMETERY genügend kreative Möglichkeiten geschaffen werden, sich in alle Richtungen auszubreiten. Diesen Raum nutzen die Osteuropäer gerade zu Beginn, entwerfen spannungsgeladene Soundscapes, spielen ebenso mit harschem Riffing wie mit epischen Klangflächen und geben ihren Songs auch die nötige Zeit, sich mehr und mehr zu entfalten und ihre rohe Kraft nach außen zu tragen. Speziell in den Momenten, in denen die Songs einen dezent depressiven Beiklang erhalten, geht "Magma Transmigration" unter die Haut. So zum Beispiel im vergleichsweise straighten 'Tad Ekam', dessen doomiges Basisriff langsam aber bestimmt fortschreitet, sich über akustische Parts und minimalistische Drone-Flächen voranschiebt und sich schließlich in einem echten Inferno entlädt, in dem CURSED CEMETERY die ganze musikalische Klasse, die den drei Musikern zu eigen ist, gezielt ausspielen kann.
Es sind keine Eintagsfliegen, die das Trio hier aufbietet, sondern vielmehr feinste ausgeklügelte Episoden eines monumentalen Klangkonzepts, das sich mit zunehmender spieldauer in einen Rausch aus infernalen Grooves und eigenwilligen Psychedelica steigert und alle anfangs benannten Sorgen mit einem borstigen Besen hinwegfegt. "Magma Transmigration" ist eine echte Überraschung, ein wirklich tolles Epos und hoffentlich auch jenes Projekt, auf das die drei Rumänen künftig ihren zentralen Fokus legen werden!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes