CUT MY SKIN - Nasty
Mehr über Cut My Skin
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Plastic Bomb / Cargo
- Release:
- 01.09.2006
- Suicide Pact
- Jeff Baker
- Rebel
- Pyromaniac
- Nasty
- Animal Bondage
- Unpolitical
- All Of Nothing
- Ocean's Tide
- Holidays In The Sun
- Ignorance
- No Doubts
- Your Paradise Sucks
- For My Friends
Seit 2003 mischen CUT MY SKIN in der deutschen Underground-Punkszene mit, und völlige Anfänger waren sie schon damals nicht. So spielten Sängerin Patti und Gitarrist Hardy vorher bereits bei SCATTERGUN, die immerhin sechs Veröffentlichungen auf die Menschheit losließen. Mit "Nasty" begeben sich die Deutschen in ihrem neuen Bandumfeld nun zum zweiten Mal auf die Longplay-Strecke.
Dass die Combo Background hat und nicht erst gestern zum Punk gekommen ist, merkt man dem aktuellen Album des Vierers auch definitiv an. Kein dämliches Gepose, keine gefärbten Haare als Promo-Werkzeug, keine Melodien aus der Krabbelgruppe und auch keine Pop-Elemente, die sich super im Radio machen, aber so kalorienhaltig sind, dass sie umgehend auf den Magen schlagen. Es regiert klassischer Drei-Akkord-Sound, der rau klingt und oftmals mit 'ner begrüßenswerten Steinzeit-Hardcore-Schlagseite im Riffing aufwartet. Dabei haben die Vier jederzeit ein Auge auf die Abwechslung. Zwischen sehr guten Vollgasnummern wie 'Suicide Pact', 'Holidays In The Sun' und 'Your Paradise Sucks' finden sie Zeit für Ska-Exkurse (in den eingängigen 'Rebel' und 'Pyromaniac') oder komplett von unverzerrten Klampfen dominierte Songs ('Nasty' und 'For My Friends'). Das lockert die Angelegenheit angenehm auf, fügt ihr gleichzeitig ein paar Farbtupfer hinzu und lässt das Material (zumindest instrumental) hin und wieder in Richtung (alte) NOFX driften.
Auch hinsichtlich der Texte wissen CUT MY SKIN, was sich gehört. Es gibt keine Abhandlungen über flache (Teenie-)Romanzen, und auf die unsägliche Sauf-Schiene verirren sie sich ebenfalls nicht. Stattdessen holt Frontfrau Patti zum Rundumschlag gegen alle Gestalten aus, auf die eine Gesellschaft problemlos verzichten kann. Kriegstreiber, Tierquäler, Sextouristen, Menschenhändler, Nazi-Pack, Spießer: Das ganze Gesocks bekommt ein paar Takte gesagt. Daneben hat sie auch noch ein paar persönlich gehaltene Lyrics verfasst, die ohne aufgesetzte Gefühlsduselei auskommen und in denen Gejammer durch Lebenserfahrung ersetzt wird.
Das macht unterm Strich eine unterhaltsame Scheiblette mit eingängigen Punkrock-Songs, die sich erfreulich wenig abnutzen. Anchecken!
Anspieltipps: Holidays In The Sun, Your Paradise Sucks, Nasty, Suicide Pact
- Redakteur:
- Oliver Schneider