CUT MY SKIN - On The Edge
Mehr über Cut My Skin
- Genre:
- Punk
- Label:
- Nasty Vinyl / SPV
- Release:
- 28.02.2005
- Anti-Social People
- Cliche Ban
- Damned To Believe
- Death Row
- Anxiety
- Hate Mostly
- Shitkicker
- It's My Life
- Hibernation
- Laneshock
- Rage
- Hands Of Blood
- Unity Is A Lie
Das Label NastyVinyl beherbergt eine meiner absoluten Lieblingsbands. Dementsprechend hatte ich quasi schon mal einen sehr guten Eindruck, wenngleich dieser natürlich kaum Aussagekraft hat, da er sich auf eine spezielle Band beschränkt. Umso gespannter war ich dann zu hören, was sich noch für Bands unter dem Mantel der Kettensägen-Ente (NastyVinyl-Maskottchen) verbergen.
Was ich zu hören bekam, bestätigte meine Meinung in Bezug auf dieses Label. Es handelt sich um den ersten Longplayer von CUT MY SKIN. Die ehemalige Frontfrau von SCUTTERGUN, Patti Pattex, stiegt Ende 2003 wie Phönix aus der Asche und scharrte eine Reihe fähiger Musiker um sich. Nach den Releases "Relexion" und "Anxiety" kam nun "On The Edge" als erster Output in Albumlänge frisch aus der Presse.
Was sich dem Hörer da bietet, ist genau das, was man von dieser Band erwartet. Bodenständiger, ehrlicher, wahrer Punkrock, angeführt von Pattis kraftvoller Stimme.
Obwohl sich die Band von Beginn an politisch und provokant äußert, gelingt es jegliche Niveaulosigkeit, ausgelöst durch primitiven Parolenwahn, zu umgehen. Stattdessen beschäftigt man sich in den ausschließlich englischen Lyrics gekonnt sozialkritisch mit dem Spiegelbild unserer Gesellschaft.
Dass die Attitüde dieser Band nicht von ungefähr kommt, beweist auch das jüngst veröffentlichte Statement zu einer Konzertabsage. Dabei wird deutlich, dass bei dieser Band, wenngleich sie klare Positionen bezieht, das Denken erfreulicherweise nicht bei Schwarz und Weiß aufhört.
Instrumental zieht man sich für Punkmusik mehr als löblich aus der Affäre. Neben Pattis signifikanter Stimme, die so verrucht und kratzig klingt, als sei sie ausschließlich für den Punk geschaffen, sprühen die Lieder vor Melodie und Eingängigkeit, ohne dabei die Wurzeln der Musik auch nur ansatzweise auszureißen. Neben ausschließlich gelungenen klassischen Punksongs kommen besonders in 'Anxiety', 'Shitkicker' und 'Unity Is A Lie' Reggae, Ska und sogar traditionelle Rock-'n'-Roll-Einflüsse zum Tragen.
Mit 'Laneshock' hat man ein etwas trägeres Lied auf das Album gepackt. Auch wenn dieses ganz sicher nicht der beste Track ist, so trägt er dennoch einen großen Teil dazu bei, dass das Album beim Hörer den Eindruck höchster Abwechslung auslöst.
CUT MY SKIN sind Punk mit Herz und Seele, und das hört man. Außerdem nutzt man geschickt die altgediente und immer noch geniale Kombination aus Punksound und Saxophon geschickt aus, um starke, abwechslungsreiche Stücke zu präsentieren. Auch dem Aufnahmesound kann man nichts zur Last legen - alles erste Sahne. Besonderes Gimmick: Sämtliche Texte stehen sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch im Booklet. "On The Edge" ist ein Paradebeispiel dafür, wie modern guter traditioneller Punk ist.
Anspieltipps: Clische Ban, Anxiety, Unity Is A Lie
- Redakteur:
- Michael Langlotz