CYGNUS ATRATUS - The Empyrean Heaven
Mehr über Cygnus Atratus
- Genre:
- Melodic Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Emphyrio Records
- Release:
- 09.02.2019
- Ritual
- Solitude
- Quanying
- Oblivion
- Cyborg
- Sunrise
- After All
- Lady Of Stone
- War
Viel Prog-Potential - nur mittelmäßig ausgenutzt.
Der belgische Trauerschwan CYGNUS ATRATUS wurde 2015 von Gitarrist und Mastermind Erik Callaerts gemeinsam mit seinem den Bass bedienenden Weggefährten Benny Vercammen noch unter dem Namen CYGNUS gegründet. Die übrige Besetzung der Band hat seitdem und auch noch nach der Veröffentlichung des hier vorliegenden ersten Albums "The Empyrean Heaven" in Eigenregie im Februar dieses Jahres mehrfach gewechselt. Das Mikrofon wurde gar bereits zweimal weitergereicht und die Sänger der ersten EP und des Albums sind beide nicht mehr an Bord. Callaerts selbst ordnet seine Musik dem Progressive Metal zu, nach meinem Empfinden bildet jedoch klassicher europäischer Power beziehungsweise Melodic Metal die Basis der Songs - sehr deutliche progressive Einflüsse und Elemente sind jedoch nicht in Abrede zu stellen.
Interessant macht die zehn Songs auf diesem Langspieler vor allem die gelungene Kombination von DREAM THEATER-ähnlichen Prog-Elementen mit energiereichem melodischen Metal, wie man ihn von vielen europäischen Combos kennt. Leider muss ich nach dieser klaren Stärke der Band und des Albums auch die meines Erachtens größte Schwäche hinterherreichen, nämlich den Gesang von (Gast-)Sängerin Marieke Bresseleers. Die Stimme der Belgierin ist sehr opernhaft kräftig und offensichtlich professionell ausgebildet, was dem Gesamtwerk immer einen sehr symphonischen Touch mitgibt, der für meine Ohren absolut unnötig ist und nicht so recht zum restlichen Gesamtkonzept passen will.
Das ist vor allem deshalb schade, weil man deutlich merkt, dass hier Songwriting-technisch echte Profis am Werk sind. So bleibt für mich am Ende jedes Hördurchgangs eine arge Zweigespaltenheit zurück, gepaart mit der Hoffnung, dass die neu angeworbene Sängerin sich vollkommener in das Gesamtbild der Gruppe einfügen kann. Die einzelnen Titel sind aus den zuvor benannten Gründen auch alle auf einem ähnlichen - unnötig niedrig gehaltenen - Niveau (mal abgesehen vom deutlichen Fehlgriff 'Quanying') und echte Hits wollen sich nicht so recht ausmachen lassen. Mein Favorit ist denn auch 'War', der bereits von der EP "The First Hour" stammt und auf diesem Album als Bonus-Track ausgewiesen wird, und als schönes technisches Frickel-Juwel - ganz ohne Gesang - daher kommt.
Potential ist bei CYGNUS ATRATUS ganz ohne Frage reichlich vorhanden und man darf hoffen, dass dieses bei zukünftigen Veröffentlichungen noch konsequenter umgesetzt und in Platten-Form gebracht werden wird.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst