CYPHER - Darkday Carnival
Mehr über Cypher
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Rusty Cage / H'art
- Release:
- 16.02.2007
- Fortune My Foe
- Handfull Of Darkness
- Nailed To Redemption
- Rape The Willing
- Statues Of Flesh
- Make Thick My Blood
- Intersection Of Constraints
- Forward Devolution
- Darkday Carnival: I - Feast, II - Whoring The Land, III - Maggotnation
Habt ihr euch von THE HAUNTEDs wunderlichem "The Dead Eye" immer noch nicht ganz erholt? Falls ihr das bejahen müsst, wird euch "Darkday Carnival", das Debüt der Holländer CYPHER, wieder hochpeppeln und die Wartezeit bis zum nächsten FACE DOWN-Geschoss angenehm verkürzen. Das Quartett prügelt zwanglos drauflos, verliert dabei allerdings nie den Song aus den Augen, balanciert geschickt zwischen Hightech Thrash und Death Metal, und die Gitarrenabteilung bastelt hin und wieder 'ne unterschwellige Melodik in den Sound, was das Abgleiten in Eintönigkeit verhindert, ohne die Aggressionsanzeige aus dem roten Bereich zu fiedeln.
Dass CYPHER für die Zukunft noch Größeres auf der Rechnung haben, stellen sie von Beginn an unmissverständlich klar. Im Startschuss-Track 'Fortune My Foe' demonstriert der Vierer seine Entschlossenheit, die sich an starken Riffs, einem spannenden Songaufbau und den mächtigen Brüll-Vocals eines Herrn namens T festmachen lässt. Letztgenannter wechselt oftmals zwischen Schreien und tiefem, saftigem Growlen, geht stimmlich bis ans Limit und fügt damit der instrumentalen Grundmauer das fehlende Ziegelchen hinzu. Nummern wie 'Statues Of Flesh', 'Nailed To Redemption', 'Make Thick My Blood' oder 'Intersection Of Constraints' (mächtige Mosh-Parts!) sind wuchtige und durchdachte Nackenschläge, die u. a. durch die einfallsreiche Klampfenarbeit überzeugen und von Feinheiten durchzogen sind, an denen man sich auch nach ein paar Durchläufen noch erfreuen kann.
Um ganz vorne mitmischen zu können und sich dauerhaft ins Bewusstsein der Death/Thrash-Gemeinde zu brennen, fehlt den Burschen vielleicht noch der eine oder andere Hit im Programm ('Handfull Of Darkness', das mit einem geilen Akustikgitarren-Zwischenteil daherkommt, der von Stakkato-Riffs flankiert und dann von einer coolen Gitarrenmelodie abgelöst wird, kommt dem noch am nächsten). Allerdings stimmt die Qualität durchgehend, und Kollege Abnutzungseffekt muss aufgrund der Komplexität des Materials, das nie in Gefrickel abdriftet, draußen bleiben.
Wenn CYPHER konzentriert weiterarbeiten, könnten sie schon mit der nächsten Platte einen absoluten Kracher abliefern und einen großen Schritt nach vorne machen. Erst mal heißt es allerdings, das viel versprechende und unterhaltsame "Darkday Carnival"-Debüt nicht völlig zu ignorieren, damit es überhaupt zu weiteren Alben kommen kann.
Anspieltipps: Handfull Of Darkness, Intersection Of Constraints, Make Thick My Blood
- Redakteur:
- Oliver Schneider