CYRCUS - Blood Sweat Bubbles
Mehr über Cyrcus
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.08.2008
- Intro/From The Ashes
- Pushing Me
- Walther
- Who We Are
- Raise Your Voice
- From Within
- See You Standing There
- Something Missing
Das Viergespann CYRCUS dürfte einigen Lesern schon aufgrund der von Kollege Björn Backes abgefeierten, 2006 erschienenen EP "Another Phrase" bekannt sein. Bewohner des schönen Niederrheins sowieso - hier konnte man sich, auch über die Grenzen hinaus, als erstklassige, sympathische Liveband etablieren. Kein Wunder, dass die starke Fanbase nach neuem Stoff lechzt. Vier Jahre nach dem ersten und letzten Langspieler "Nu Entertainment" (damals noch mit alten Sänger) ist das kein Wunder.
Schon oft live gebracht, erhellt nach einem zum Bandnamen homogenen Intro mit typischen Zirkusgeräuschen á la Kindergelache, Tröten, Geklatsche oder diversen Spielanlagen, bis ein Schuss Geschreie und das erste Gitarrenriff hervorbringt. Gemeint ist der erste Song 'From The Ashes'. Und schon hier hört man: die Jungs können was. Frontkante Chubby hat ein kraftvolles, markantes Organ. Der weiß wie man singt. Andy holt aus seiner Klampfe schöne Melodien verknüpft mit den nötigen Arschtritten heraus, Basser Zeimn groovt sich die Hummeln aus dem Arsch und Drumtier Kersten besitzt ein filigranes, wummerndes Gespür hinter seinen Trommeln. Der Track geht gut ins Ohr, gepaart mit Andys fetten Shouts. Zum Ende hin nimmt der Song noch mal an Geschwindigkeit auf, bis 'Pushing Me' noch eine Schippe an Härte zulegt, dabei aber auf gleiche Art und Weise rockt. 'Walther' überzeugt mit fast schon hymnischem Refrain und 'Who We Are' nimmt zwar ein wenig mit seinem beinahe tragischem Chorus an Tempo raus, vergisst dabei aber keineswegs die nötigen Eier in der Buchse. 'Raise Your Voice', eingeleitet durch diverse Samples, erscheint auf Platte durch die Whoohoo-yeah-Einlage ein wenig kitschig, kann live aber die Massen mobilisieren und höchstens als Schwäche in der B-Note gewertet werden, da es ansonsten nichts zu beanstanden gibt. 'From Within' schlägt wieder in die 'Who We Are'-Kerbe. Auf Startposition Nr. Sieben ist mit 'See You Standing There' ein richtiger Hit zu vermelden, grandiose Hooks! Beim abschließenden 'Something Missing' konnte das Quartett aus Heinsberg sogar echte Prominenz an dem Sechsseitigen vermelden: Das Gitarrensolo stammt von Sander Gommans, seines Zeichens Mitglied bei den bei Nuclear Blast gesignten AFTER FOREVER. Eben jenes bettet sich perfekt ins Gesamtgefüge der verdammt starken Nummer inklusive coolem Refrain ein.
CYRCUS gehören definitiv zu den Bands, bei der man sich fragt, wo der große Plattendeal ist. "Blood Sweat Bubbles" ist ein richtig geiler Rundling, bei der nur die etwas kurze Spielzeit von knapp einer halben Stunde zu bemängeln ist. Schade, denn die Zeit vergeht mit unkontrolliertem Rumgespacke, Erkenntnis der Nackenschmerzen und lautstarkem Mitgröhlen der imposanten Refrains wie im Flug. Auch wenn man als von Natur aus schon kritischer Schreiberling Fehler sucht und sucht - man findet nichts Weltbewegendes. Produzent Achim Kaiser hat hier sehr gute Arbeit geleistet und dem Silberling einem fetten Sound beschert. Wer die Chance hat, jemals die Jungs live zu begutachten, sollte diese Möglichkeit schleunigst in Betracht ziehen, denn auf der Bühne sind CYRCUS eine Granate. Sehr authentisch, sehr sympathisch, sehr natürlich. Freunde von modernen, metallischen Kappellen der Sorte DROWNING POOL, MNEMIC, SOILWORK, SONIC SYNDICATE, früheren MACHINE HEAD, KILLSWITCH ENGAGE, SEVENDUST oder aber auch IN FLAMES sollten "Blood Sweat Bubbles" dringend (!) auschecken. Sonst gibt’s Haue!
- Redakteur:
- Daniel Schmidt