CYRIL ACHARD´S MORBID FEELING - In Inconstancia Constans
Mehr über Cyril Achard´s Morbid Feeling
- Genre:
- Prog
- Label:
- Lion Music
- Release:
- 10.12.2001
- Alone Among My Friends
- Fallen From Grace
- Empty Vow
- Fields Of Graves
- Exile Is Over
- The Deep One's
- Be My Thing
- The Lucky One
Proggies aufgepasst ! Aus dem Hause CYRIL ACHARD'S MORBID FEELING erreicht uns pünktlich zur Weihnachtszeit ein kleines Sahneschnittchen, das auf den klangvollen Namen "In Inconstancia Constans" hört. Die jungen Franzosen kredenzen uns eine als schlichtwegs genial zu bezeichnende Mischung aus eingängigem Prog der Marke DREAM THEATER mit vollkommen abgedrehtem und wirrem Jazz. Beide Einflüsse werden jedoch nicht direkt miteinander vereint, sondern sind meistens fein säuberlich getrennt. Kaum spürt man als Hörer festen Prog-Boden unter sich, wird man schon wieder von konfusen Jazz-Elementen von den Füssen gefegt, nur um im nächsten Moment wieder trügerische Eingängigkeit und Harmonie vorgesetzt zu bekommen. Balladesken Parts folgen grandiose Frickelorgien, gemächlichen bluesähnlichen Gitarrenlinien folgen improvisiert anmutende Keyboard/Bass-Kunststücke, eine triste Passage wird schlagartig von quietschfröhlichem Gefiedel unterbrochen... Exakt diese Machart, die einiges an musikalischer Offenheit, sowie einen stabilen Kreislauf verlangt, zieht sich durch das ganze Album wie ein roter Faden. Heraus kommt eine 51-minütige Achterbahnfahrt ohne Sicherheitsgurte, die einen durch die wunderbaren Welten des Progs und Jazz führt.
Alle acht Songs befinden sich auf einem durchgehend hohen Niveau, die Fähigkeiten der Herren Musiker sind über jeden Zweifel erhaben und Sänger Patrick Peek veredelt die Ergüsse seiner Kollegen mit einer klaren, ausdrucksvollen Stimme. CYRIL ACHARD'S MORBID FEELING zeigen deutlich, daß Frankreich mehr zu bieten hat als Stangenweißbrot, Rotwein und zweitklassige HELLOWEEN-Klone. Unsere westlichen Nachbarn scheinen eine nicht unerhebliche Prog-Szene ihr eigen zu nennen, die sich hoffentlich auch mal in deutschen Landen blicken lassen wird.
Fazit: "In Inconstancia Constans" ist nicht nur ein heißer Anwärter auf den Titel "Zungenbrecher des Jahres", sondern zugleich das wahrscheinlich einzige Album, das TRANSATLANTIC's "Bridge Across Forever" ernsthafte Konkurrenz für die Auszeichnung "Prog-Album 2001" bietet. Reinhören ist hier für den geneigten Hörer Pflicht und wird selbst die verwöhntesten Proggies mit einem Lächeln in sich zusammensinken lassen.
Anspieltips: Fields Of Graves, The Deep One's
- Redakteur:
- Christian Debes