CZAKAN - Unreal
Mehr über Czakan
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 14.04.2023
- Free Line
- Getting Hungry
- Breaking All The Rules
- Living In A Nightmare
- Get Down
- Burns Like A Fire
- Under The Gun
- City Nights
- Masquerade
- She Is A Woman
- Winners Don't Cry
- My Sweet Love
- Locked In A Cage
- Show Me All Your Love
Tolles Comeback der Hard-Rocker aus dem Süden der Bundesrepublik.
"Unreal" ist ein wirklich passender Titel für das neue CZAKAN-Album, denn Fans der Hard-Rocker hätten es sicher bisher auch für komplett unrealistisch gehalten, dass sie noch einmal frische Musik der Süddeutschen zu hören bekommen. Immerhin verschwand die Band nach dem durchaus starken Debüt "State Of Confusion" im Jahr 1989 komplett in der Versenkung. Doch schon im Februar regte es sich wieder im CZAKAN-Camp, denn das eben erwähnte Debüt wurde von Pride & Joy Music neu aufgelegt und brachte mir meinen durchaus erfreulichen Erstkontakt mit dem Quintett. Damals wurde bereits frisches Material in Aussicht gestellt, das nun in Form von "Unreal" und satten 14 Kompositionen vorliegt.
Wirklich beachtlich ist dabei, dass sich mit Michael Schennach (Gesang), Oliver Güttinger (Gitarre), Tom Fein (Keyboards), Randy Arcachon (Schlagzeug) und Frank Schrafft am Bass die kompletter Originalbesetzung wiedergefunden hat und nun in den zweiten Frühling startet. Dennoch muss man sich fragen, ob die Musik noch so locker und flockig klingen kann, wie sie es 1989 tat. Die überraschend Antwort, die bereits der Opener 'Free Line' liefert, lautet: Ja, CZAKAN rockt auch anno 2023 verdammt eingängig und zwingend! Abgesehen vom Sound, der natürlich an moderne Standards angepasst wurde und sehr druckvoll klingt, könnte der Track nämlich auch locker aus den Achtzigern stammen und lädt dank toller Gitarrenarbeit und einem starken Refrain sofort zum Mitnicken und Mitsingen ein.
Danach flacht meine Begeisterung aber ein wenig ab, denn 'Getting Hungry' und 'Breaking All The Rules' agieren irgendwie etwas hüftsteif. Schlecht musiziert wird hier natürlich trotzdem nicht, doch irgendwie kommen die Songs mit ihrem Mid-Tempo-Groove nicht richtig aus den Startblöcken und hätten etwas mehr Tempo vertragen können. 'Living In A Nightmare' und 'Get Down' nehmen da den Ball des Openers schon deutlich besser auf, überzeugen beide mit tollen Hooklines und feinen Riffs, die wirklich die späten Achtziger heraufbeschwören und so auch problemlos auf dem starken Debüt hätten stehen können. Als weiteres Highlight geht 'Under The Gun' durch, bei dem die Keyboards mal deutlich mehr in den Vordergrund treten dürfen und mit Hammond-Orgel-Tönen sogar ein paar DEEP PURPLE-Referenzen durchblicken lassen. Richtig cool wird es dann allerdings im Mittelteil, der mit einem tollen Duell zwischen Keyboard und Gitarre aufwartet, dessen Inspiration hörbar bei RAINBOW gelegen haben dürfte. Dass 'Winners Don't Cry' - ebenfalls ein Anspieltipp - schlussendlich auch noch die Talkbox bemüht, macht die Retro-Rock-Vollbedienung komplett.
So stehen am Ende auch starke 8 Punkte zu Buche für CZAKANs Zweitwerk, das mir insgesamt jede Menge Spaß bereitet hat. Geringe Abzüge muss es dennoch geben, denn zwischendrin haben sich auch mal ein paar Durchhänger in die Trackliste geschlichen, weswegen die Scheibe mit nur 10 Kompositionen einen besseren Eindruck hinterlassen hätte. Trotzdem ist es insgesamt toll, dass sich diese Hard-Rocker wieder zusammengefunden haben und uns jetzt erneut mit tollen Songs beschallen. Jetzt bitte nicht wieder 30 Jahre in der Versenkung verschwinden!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs