DAM - Purity (The Darwinian Paradox)
Mehr über DAM
- Genre:
- Black/Thrash Metal
- Label:
- Candlelight Recors
- Release:
- 30.05.2005
- Spiritual Void
- City Of Envy
- No God With Me
- Come To Dust
- Rain
- Journey Into The Sun
- Body Temples Of Sorrow
- Fury
- Intermission
- Fortunes Of Need
- Frightening And Obscene
- Forensic Clinicism / The Sanguine Article
DAM sind so eine Band, bei der die intellektuelle Fraktion unter den extremen Metallern sicher wieder sagen wird, wie künstlerisch wertvoll die Band aus Großbritannien ist, ähnlich wie das bei den meiner Meinung nach völlig überbewerteten AKERKOCKE der Fall ist. Dieses Mal hätten sie aber in gewissem Maße auch Recht, denn auf ihrem Debütalbum "Purity (The Darwinian Paradox)" liefern die Briten tatsächlich eine Menge interessanten Stoff in der Schnittmenge von Death, Black und Thrash Metal, mit der man sich bei intensiverer Beschäftigung schnell wird anfreunden können. Speziell diejenigen, denen beim Gedanken an EMPEROR und BEHEMOTH mächtig einer abgeht, sind hier genau richtig, denn vom Ansatz her verfolgen DAM ähnliche Ansätze wie die zu Grabe getragenen Norweger, haben aber genügend thrashige und todesmetallische Parts in ihre Musik integriert, dass man auch in Polen Beifall klatschen wird.
Leider kann man das Ganze nicht während der gesamten Spielzeit auf einem Niveau halten, weswegen gerade zum Ende hin immer mehr der Wurm drin ist. Das mag sicher auch daran liegen, dass das geniale Doppelpack 'Body Temples Of Sorrow' und 'Fury' in der Mitte kaum noch zu übertreffen ist und alles Nachfolgende da nur noch eher mäßig klingt, aber insgesamt können Nummern wie 'Frightening And Obscene' nicht wirklich zünden.
Dabei brauchen DAM gar nicht besonders viele Mittel, um den Hörer auf ihre Seite zu ziehen. Streckenweise könnte man das Riffing in Kompositionen wie 'Spiritual Void' und 'City Of Envy' sogar als monoton bezeichnen, doch es zeigt aufgrund der hypnotisierenden Wirkung einen deutlichen Effekt. Bei 'Come To Dust' wagt man darüber hinaus einen Ausflug in avantgardistisches Terrain, fügt dem Ganzen einen Schuss BORKNAGAR hinzu und gibt insgesamt gar nicht mal so eine schlechte Figur ab. Solche Experimente wären gerade im zweiten Teil äußerst begrüßenswert gewesen und hätten den zuletzt etwas mäßigeren Eindruck gar nicht erst aufkommen lassen.
Mit einem Cover der nicht ganz so offensichtlichen CARCASS-Nummer huldigen DAM am Ende jedoch nicht nur ihren Landsmännern, sondern beweisen auch ihren guten Geschmack und ihre technische Finesse an den Instrumenten. Das ist aber eigentlich eh im gesamten Verlauf von "Purity (The Darwinian Paradox)" der Fall, deshalb auch hier beide Daumen hoch.
Trotzdem, ein wenig mehr Abwechslung sollte es schon sein, um den Aufstieg in die Oberliga zu bewältigen. Dass sie es im Prinzip draufhaben, steht nach dem Genuss dieses Debüts fest. Trotzdem besteht für die Zukunft noch einiges an Handelsbedarf. Nicht allzu kritische Fans von BEHEMOTH und EMPEROR sollten sich das Teil aber auf keinen Fall entgehen lassen.
Anspieltipps: Spiritual Void, Body Temples Of Sorrow, Fury
- Redakteur:
- Björn Backes