DKAY.COM - Deeper Into The Heart Of Dysfunction
Mehr über DKay.com
- Genre:
- Electro/Industrial
- Label:
- Zomba
- Release:
- 22.04.2002
- The Beauty's In The Beast
- Your Own Prison
- 2 B.F.
- Friendly Fire
- All-Time Low
- Film Noir
- Born Exposed
- The Old Primal Force
- Deeper Into The Heart Of Dysfunction
- Minefield Of Emotions
- Sanctuary
- Carcrash Music For Now People
- Ghostrider
- B.C. 2002
- Uebermensch
- What's Next?
Kurzer Blick zurück. Im Jahre 1997 verzapfte Mastermind Jürgen Engler mit "Paradise Now" das wohl beste (und wie sich später herausstellte letzte) Album mit DIE KRUPPS, kurze Zeit später wurde die Band dann zu den Akten gelegt, weil wie Engler selbst sagte, "eine Steigerung nicht mehr möglich gewesen wäre". Das Comeback bzw. der Neubeginn erfolgte dann unter dem Namen DKAY.COM (wohlgemerkt kein schnödes Abziehbild des KRUPPS-Sounds) im Jahre 2000 mit "Decaydenz". Nun, zwei Jahre später, hat das zweite Album unter diesem Namen das Licht der Welt erblickt und es fällt auf, dass es weniger glatt gebügelt ist als der Vorläufer "Decaydenz". Im Großen und Ganzen wurden aber schon dieselben Zutaten der einzigartigen Electro/Industrial/Wave/Metal-Mixtur verwurstet. Die Verwandtschaft zu DIE KRUPPS wird auf "Deeper Into The Heart.." auch wieder etwas deutlicher als beim Vorgänger. Der Metal-Einschlag der KRUPPS ist aber nach wie vor fast gänzlich abhanden gekommen. Somit steht "Deeper Into The Heart..." irgendwo zwischen "Decaydenz" und "Paradise Now" und ist weder eine Kopie des DKAY.COM-Erstlings noch eine Rückbesinnung auf alte KRUPPS-Tage. Das ist sicherlich der positivste Aspekt des Albums und wer Jürgen Engler kennt, weiß ja, dass er nichts so sehr hasst, wie kreative Eindimensionalität.
Die Songs sind zwar nicht gerade simpel strukturiert, aber trotzdem teilweise ziemlich eingängig. Liebliche Melodien wird man hier allerdings vergeblich suchen, Jürgen Engler kreiert einen düsteren, kalt und mechanisch klingenden Soundtrack, der ein bisschen wie aus einer anderen Welt zu kommen scheint. Die Vocals haben zudem das gewisse Etwas, mal flüsternd, mal aggressiv schreiend, manchmal sogar beinahe depressiv kreischend, drücken sie einen unverwechselbaren Stempel auf den Sound und schaffen eine Atmosphäre, die unwirklich, düster und manchmal bedrückend ist. Potenzielle Hits gibt's aber trotzdem - besonders "B.C. 2002", "Sanctuary" und "Film Noir" sind ziemlich mitreißende Nummern (und auch die eingängigsten der Scheibe) und dürften durchaus für volle Tanzflächen in dem ein oder anderen Club sorgen.
Mag sein, dass nicht Jeder mit DKAY.COM klarkommt, aber Zugang zu dieser Musik kann man eh nur finden, wenn man sich intensiv damit auseinander setzt, schnell zündend und easy listening sind hier sicherlich keine passenden Attribute. Gerade deshalb ist "Deeper Into The Heart..." ein sehr interessantes Album, das Einen, sobald man einmal mit ihm warm geworden ist, nicht so schnell wieder loslässt.
Anspieltipps: The Beauty's In The Beast, Film Noir, Sanctuary, B.C. 2002
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer