DSK - From Birth
Mehr über DSK
- Genre:
- Brutal Death Metal
- Label:
- MANITOU/Ass. Thundering
- Alive But Broken
- My Fist
- My Eyes Are Corrupted
- En La Ciudad
- Repudiate
- Introduction To Not
- Suffer Is Mine
- With My Organs
- Death K
- The Shell
- Policy Of Worst
- Walls Of Confinement
Ach du Scheiße, was für ein infernalisches Gebretter! Die Franzosen DSK knüppeln mit ihrem Opus "From Birth" ein wahres Tier von der Kette. Einen Bastard aus amerikanischem Todesblei und modernen Moshpitdetonationsrhythmen. Die Mucke tendiert verdächtig in Richtung Kannibalenknurps und erreicht dabei teilweise wahnsinnige Geschwindigkeiten, die sich vor allem in formidablem Doublebassgeballer entladen. Die Äxte sägen dabei eher traditionell, bieten dem Todesgenre daher keine neuen Akzente, riffen aber höllisch und sägen fies am Nervengeflecht. Sänger Nico klingt wie ein geplatzter Frosch in einer Saftpresse, kotzt, röchelt und keift wie ein Mann mit tierischen Schmerzen in den Eiern. Teilweise finde ich die vocals schon etwas übertrieben derb, denn außer erbrochenen Sprachfetzen versteht auch kein Fachmann etwas. Zwischen Konsonanten und Vokalen kann mein geübtes Gehör jedenfalls nur schwer unterscheiden.
Die Songs reichen vom üblen Blastexitus ('Alive But Broken') zu thrashigen Geschossen ('My Fist') und wieder zurück. Dabei ist der Härtegrad durchweg an der oberen Leistungsgrenze angesiedelt. Melodien sind auf dieser Scheibe fast überhaupt nicht zu finden. Das Einzige, was man auf "From Birth" zuhauf findet, sind feiste Schläge in die beiden Zahnreihen. Und diese Schläge türmen sich bisweilen zu einer wahren Prügelwand auf, die der arme Zuhörer über sich ergehen lassen muss. Ab und an wird der killende Todesschwall mit ein paar cleanen Wortfetzen aufgeweicht, der chaotische Mörtel bleibt aber über weite Strecken absolut frei jeder Nachvollziehbarkeit. Das hört sich jetzt vielleicht negativ an, ist aber nicht so gemeint. Genau wie die scheinbar übergroßen Vorbilder CANNIBAL CORPSE, halten sich DSK an keine gängigen Arrangementregeln und bolzen sich, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, durch die Audiowellen.
Ich würde jetzt gerne einen Song herausheben, der besonders aus dem pechschwarzen Sumpf eruptiven Todesgesteins herausragt. DSK machen es mir aber sehr schwer, da Abwechslungsreichtum in so einem Chaos der Töne nicht unbedingt an erster Stelle steht. Manch einer mag vielleicht von Monotonie schwadronieren. Ich möchte eher von einem zwölf Tracks andauernden Soundterrorismus reden, den man einfach gern haben muss. Deswegen rate ich jedem Klangextremist einfach, die Scheibe einmal durchzuhören. Aber Vorsicht, danach ist die Birne Matsch und die Anlage wedelt mit der weißen Fahne.
Fazit: Anhänger von CANNIBAL CORPSE, DYING FETUS und NAPALM DEATH dürfen gerne mal ein Ohr riskieren.
Ein Song fällt dann doch noch zumindest leicht aus dem Rahmen. In der ersten Minute klingt 'Repudiate' wie SLAYER. Dann fängt Nico an zu singen und der Vergleich hinkt bedächtig. Abschließend sei noch das NAPALM DEATH-Cover 'Walls Of Confinement' erwähnt, das sich nahtlos in den musikalischen Bombentrichter fügt. Cool!
Anspieltipps: Alive But Broken, Repudiate, With My Organs, The Shell, Policy Of Worst
- Redakteur:
- Alex Straka