D.A.D. - Scare Yourself
Mehr über D.A.D.
- Genre:
- Rock
- Label:
- Noise/Soulfood
- Release:
- 26.05.2006
- Lawrence Of Suburbia
- A Good Day (To Give It Up)
- Scare Yourself
- No Hero
- Hey Now
- Camping In Scandinavia
- Unexplained
- Little Addict
- Dirty Fairytale
- Allright
- Last Chance To Change
- You Filled My Head
Das "dänische Bettenlager" meldet sich wieder zurück. Dabei ist das sympathische Quartett in den letzten vier Jahren keineswegs zu "Soft Dogs" mutiert. Eher im Gegenteil: Über weite Strecken ist "Riskin' It All" angesagt, aber auch "No Fuel Left For The Pilgrims"-Fans werden ihre helle Freude an der aktuellen Scheiblette haben. Wer nun aber, auf den aktuellen Albumtitel angelehnt, sich fürchtet, ist definitiv auf dem falschen Dampfer.
Gleich das Anfangsriff von 'Lawrence Of Suburbia' nimmt jeglichen Zweiflern den Wind aus den Segeln, denn so locker-flockig haben D.A.D. schon lange nicht mehr gerockt. Mit einem unvergleichlichen Refrain gesegnet, werden ab der ersten Sekunde keine Gefangenen gemacht. Auf der anderen Seite tritt 'A Good Day (To Give It Up)' in bester HELLACOPTERS-Manier Arsch, wohingegen die Kreischattacken im Titelstück an die HIVES in ihren besten Zeiten erinnert. Nebenbei hat das Quartett (einzig und allein der Drummerposten ist, im wahrsten Sinne des Wortes, ein heißer Stuhl) mit 'Scare Yourself' den ultimativen Nachfolger für die Übernummer 'Simpatico' am Start. 'Hey Now' lässt Erinnerungen an die Anfangswerke wach werden, als die Truppe noch dem Cowboypunk gefrönt hat. Auf der anderen Seite ist da eine Übernummer wie 'Camping In Scandinavia', die genauso gut auch auf "No Fuel Left For The Pilgrims" hätte stehen können. Allein der Refrain zwingt jeden beinharten D.A.D.-Fan in die Knie und dürfte seinen Endorphinausstoß mindestens verdoppeln. Wer bei dem Stück nicht ausrastet, war noch nie Fan dieser Truppe und wird es auch mit dieser Scheibe nicht werden. Auch bei diesem Stück standen einige populäre Punk'n'Roll-Combos mehr als nur Pate.
Aber nur Vollgas ist auf die Dauer langweilig, weshalb sich mit 'Little Addict' eine akustische Nummer auf die CD geschlichen hat, die quasi dazu prädestiniert ist auf einer Grillparty am Baggersee abgespielt zu werden. Bei 'Dirty Fairytale' wird allein vom Anfangsriff der HIVES-Faden wieder aufgenommen, aber ansonsten ist das Stück mit allen Trademarks versehen, für die die Dänen von ihren Fans abgöttisch geliebt werden. Mein persönlicher Highlight ist jedoch, neben 'Camping In Scandinavia', 'Allright', dessen Refrain so dermaßen die Lauschlappen kitzelt, dass man immer wieder dazu "genötigt" wird auf die Repeat-Taste zu drücken. Wer dabei Ähnlichkeiten zu 'Be Yourself' von AUDIOSLAVE heraushören sollte, dürfte dabei nicht unbedingt daneben liegen, was aber den Hörgenuss der Nummer keineswegs trübt. Was die letzten beiden Nummern angeht, so hätte 'Last Chance To Change' problemlos auch auf "No Fuel Left For The Pilgrims" stehen können (ich sag nur 'Jihad'), während die chillige Ballade 'You Filled My Head' ein geniales Album beendet.
Wer die Dänen mit den letzten beiden Veröffentlichungen abgeschrieben hat, dürfte mithilfe von "Scare Yourself" wieder auf den Pfad der Tugend zurück finden. Bleibt mir nix anderes zu schreiben, als das alle Daumen für das beste Album seit "Riskin' It All" nach oben zeigen. Klasse, Jungs!
Anspieltipps: Lawrence Of Suburbia, Scare Yourself, Camping In Scandinavia, Allright
- Redakteur:
- Tolga Karabagli