D.A.M. - Premonitions
Mehr über D.A.M.
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 18.03.2016
- Premonitions... (Under The Tree Of Regrets)
- The cage (Breaking The Paradigms)
- Untouchable (My Past Mistakes...)
- Anorexic Dysphoria (An Elegy For The Brainless)
- Changing The Directions (Unresolved)
- Frustration (Imprisoned Dreams)
Bodom in Brazil!
Eigentlich ist es eher unüblich, dass brasilianische Bands einen sehr europäischen Sound mit sich bringen. Von ruppigen Thrash-Attacken bis hin zu vorzüglichem Classic Metal hat die Szene in Brasilien zwar alles im hochwertigen Angebot, doch gibt es nur wenige Acts, die gerne in den skandinavischen Bereich schauen und sich von dortigen Gruppen inspirieren lassen. Diese Ausnahmestellung ist bei D.A.M. aber durchaus angenehm, denn obschon die Band typisch finnisch vorgeht und ihr teils sehr verspieltes Material stark an den Sound der Bodomkinder anlehnt, hat sie den meisten Suomi-Acts eines voraus: den musikalischen Freigeist.
Die Wahlheimat im melodischen Death Metal ist offensichtlich der einzige feste Anker, den sich die Herrschaften auf ihrem neuen Album "Premonitions" gönnen. Darüber hinaus herrscht nämlich eine sehr kreative Ader, die mit verschachtelten Strukturen, feinen Lead-Variationen und dennoch einprägsamen Melodien weit über das eingefahrene System hinausgehen, das Alexi Laiho und Konsorten nach dem "Follow The Reaper"-Release etabliert haben. Eine Reihe bemerkenswerter Twists charakterisiert den Stoff des neuen D.A.M.-Longplayers, während sich ein paar zeitgemäße Einflüsse mit den progressiven Tendenzen von "Premonitions" auseinandersetzen. Sphärische Inhalte kommen ferner auch nicht zu kurz, was sich wunderbar auf die Dynamik des Albums niederschlägt und einen weiteren Faktor darstellt, den man lobenswert erwähnen muss.
Und dennoch: CHILDREN OF BODOM ist offenkundig die Band, die es D.A.M. am meisten angetan hat, daran lassen die Brasilianer keinen Zweifel. Doch es gibt nur wenige Truppen, die den finnischen Melo-Death-Sound so ansprechend interpretieren und schlussendlich auch zu ihrem eigenen machen - und eine dieser Bands hat mit "Premonitions" ein durchaus hörenswertes, weitestgehend mitreißendes Album herausgebracht!
Anspieltipps: The Cage (Breaking The Paradigms), Frustration (Imprisoneed Dreams)
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes