DøDSENGEL - Bab Al On
Mehr über Dødsengel
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Debemur Morti Productions
- Release:
- 16.12.2022
- Ad Babalonis Amorem Do Dedico Omnia Nihilo
- In The Beginning
- Annihilation Mantra
- Waters Of Unravelling
- Bursting as Boils On The Backs Of Slaves
- The Lamb Speaks
- Agnus Dei
- Hour Of Contempt
- In The Heart Of The World
- Dies Irae
- Abomination Gate
Ein Meisterwerk voller Magie.
Das norwegische Duo DØDSENGEL ist zwar nicht in Trondheim beheimatet, passt aber musikalisch und ästhetisch zur dortigen Nidrosian-Black-Metal-Szene. Eine Qualität, die die Band seit jeher auszeichnet, ist der Mut zur Veränderung. Keine zwei Alben aus der Feder von Malach Adonai und Kark klingen gleich. "Bab Al On" mag bisweilen sogar der größte Entwicklungsschritt sein, für den sich die Norweger immerhin fünf Jahre Zeit genommen haben.
"Bab Al On" ist ein Konzeptalbum, das sich tief im Alten Testament, der Stadt Babylon und dem Werk Aleister Crowleys vergräbt. So düster wie das inhaltliche Konzept ist natürlich auch der klangliche Parforceritt über sämtliche Hürden kontemporären Black Metals. Ich weiß nicht, welches unheilige Weihwasser die beiden während des Songwritings konsumiert haben, aber die 72-minütige dunkle Messe fesselt von Anfang bis Ende. Der stimmungsvolle Mitdempo-Granitbrocken 'Ad Babalonis Amorem Do Dedico Omnia Nihilio' zeigt bereits in wenigen Minuten, mit welchen Ausbrüchen im weiteren Verlauf noch zu rechnen ist. Das schnelle Tempo haben die Norwege ebenso im Griff ('In The Beginning') wie gruftig anmutende Doom-Stalagmiten ('In The Heart Of The World') oder schlichtweg infernalisch-wütendes Geprügel ('Bursting As Boils From The Back Of Slaves').
Mit Zwischenspielen und einer Ästhetik, die NECROS CHRISTOS-Fans bestens reinlaufen dürfte, platziert sich DØDSENGEL zum Jahresschluss weit vorne in meiner persönlichen Schwarzmetall-Liste. Obwohl diese Sparte des Black Metal kein Novum darstellt, bietet "Bab Al On" neben Atmosphäre und allerlei thematischen Kinkerlitzchen auch die Basics: Schlüssige Songs und packende Riffs. Dazu noch ein Sänger, der in der besten Tradition Aldrahns für einen Wahnsinn nach dem anderen sorgt und meine Ohren sind glücklich. Die astreine Produktion gibt es auch noch obendrauf, denn für das anspruchsvollste Werk aus dem Hause DØDSENGEL muss auch dieser Faktor passen. Wer also denkt, das Jahr ist bereits in den Büchern, der sollte sich eine gute Stunde Zeit nehmen, um sich eines besseren belehren zu lassen.
Anspieltipps: In The Beginning, In The Heart Of The World
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher