DAATH - Daath
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Daath
- Genre:
- Extreme Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Century Media (EMI)
- Release:
- 15.10.2010
- Genocidal Maniac
- Destruction/Restoration
- Indestructible Overdose
- Double Tap Suicide
- The Decider
- Exit Plan
- Oxygen Burn
- Accelerant
- Arch {Enemy} Misanthrope
- Manufactured Insomnia
- A Cold Devotion
- N.A.T.G.O.D.
- Terminal Now
Technisch verspielter Wutklumpen in moderner Klangwelt.
Das letzte Album der amerikanischen Deather von DÅÅTH fand bei mir recht großen Zuspruch und so bin ich mit einer gewissen Vorfreude an den selbst betitelten Nachfolger heran gegangen. Und schlecht ist dieser natürlich auch bei weitem nicht. Allerdings fehlt mir der mitreißende, teils beinahe irrwitzige Frickelanteil auf dem aktuellen Werk. Und dabei gehen die Kollegen alles andere als gradlinig zu Werke. Andauernd gibt es überraschende Taktwechsel in Lichtgeschwindigkeit und die Klampfer tackern sich mit wahrscheinlich verrenkten Fingergelenken, recht abgefahrene Tonleitern aus den Knochen. An der technischen Komponente liegt es also nicht, dass mir "Daath" weniger zusagt als "The Concealers".
Das Problem ist sogar eher, dass die Burschen dieses Mal zu sehr mit dem Kopf und zu wenig aus dem Bauch heraus komponiert haben. Obendrein ist die Chose auch noch sehr seltsam – un das böse Wort "modern" zu umschiffen – produziert. So nervt der Bass zu Beginn von 'The Decider' ganz gewaltig. Sind da einfach die Saiten zu labberig aufgezogen oder warum tönt das so schlaff? Auf der anderen Seite blitzen aber auch immer wieder Sequenzen auf, die unwillkürlich ein breites Grinsen auf mein Gesicht zaubern. So getestet beim fulminanten 'Arch (Enemy) Misanthrope', in dessen Verlauf DÅÅTH alles richtig machen. Das klingt grantig, hat herrliche Überraschungsmomente und pendelt schön zwischen ungebremster Raserei und melodischen Kabinettstückchen hin und her. Dazu gibt es eine mächtig angepisste Lungenentladung des Fronters. Hier ballt man gern mal die Fäuste.
Ebenfalls sehr gelungen finde ich 'Indestructible Overdose', in welchem vor allem der Klöppelschwinger sehr eindrucksvoll seine Qualitäten als ungehemmter Beckenvertrimmer unter Beweis stellt. Dazu gibt es eine sehr gelungene Schlürfpassage, bei der man unwillkürlich anfängt, den Kopf im Takt zu bewegen. Geht doch.
Vielleicht bin ich auch einfach zu sehr in der Kategorie "progressives Weichei" beheimatet, um diesem Album die entsprechenden Wertschätzung entgegen zu bringen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae