D'ACCORD - Helike
Mehr über D'accord
- Genre:
- Klassicher Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Karisma Records/ Soulfood/ Plastic Head
- Release:
- 09.09.2011
- Helike Part I
- Helike Part II
<p style="margin-bottom: 0cm;">Atlantis wird nie untergehen! Solange sich die Norweger drum kümmern...</p>
Da geht's um "Atlantis". Achso. Ein Thema, was uns nicht loszulassen scheint. Die knarzharte Redaktion der knödeligen Graubürste Professor Knopp oder auch die pseudowissenschaftlichen Unzahlbeiträge auf Sendern wie N24 oder DMAX bebombern uns mit splittrigen Urintöpfen oder antiken Gartenzwergen, die an der und derjenigen Küste von Tauchexpeditionen unter haiverseuchten Umständen geborgen werden. Es gibt also mindestens 2098 Atlantisse auf dieser maritim beherrschten Menschenwelt.
Da gefällt mir die spannende Idee, die ersponnene, nie beweisbare Versunkene-Stadt-Vision schon viel viel besser, die sich ebenso wie der ganze Fernseh-Quark der Fiktion bedient. (Sollte das hier eine atlantische Meerjungfrau oder Neptun höchstselbst übersetzt bekommen, so erwarte ich einen wütenden Angriff beim Teekochen oder Badewassereinlassen).
Wenn dann auch noch eine Anzahl von Norwegern, die ja bekanntlich in Mehrzahl direkt am Atlantik hausen, zwei zwanzigminütige Musikstücke produzieren, die mit Dir gemeinsam einen Tag im Atlantis der Vorzeit durchschwimmen, so ist das der wohltuendste Umgang mit einer DER Legenden unserer Zivilisation. Die genussvolle Rückbesinnung auf Legenden, die Rückwärtsschau auf die gross-spurigen Rockzeiten, in denen Kollektive wie GENESIS, JETHRO TULL, KING CRIMSON oder PINK FLOYD großräumigste Ausholbewegungen fabrizierten, wird durch D'ACCORD in einer fast unglaublichen Weise nachgeholt.
Sofort nach dem Einschalten wähnt mann und frau sich in einer Platte aus den Siebziger Jahren. Aber so was von mittendrin! Schon der Gesang des Daniel Maage lässt die Hosen und Haare in die Weite wachsen. Die Instrumentenschar wirbelt analog, das klebrige Schlagzeug erhitzt die Polyesterachsel, Trompete und Saxophon quieken würdevoll voran, alle, aber wirklich alle möglichen Tempiwechsel werden ausprobiert, alles mit allem verbunden.
Mehr Retrospektive geht wohl nicht, was? Das ist dann wohl Prog-Rock in seinem ursprünglichsten Sinne, oder?! Das fragt mann und frau sich? Warum jetzt die Fragerei: ein unheimlich altmodisches und ausuferndes Album... wie das Thema, das es bespielt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben