DAEDALEAN COMPLEX - After The Fall
Mehr über Daedalean Complex
- Genre:
- Melodic Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- PRC Music
- Release:
- 08.12.2017
- Through The Ishtar Gate ...
- The Fall Of Icarus
- Frozen Shade
- Under The Umbrella
- The Illusion Of Freedon
- Distant Dreams
- A Garden Of Lies
- Parasite
- The Cosmological Riddle
- Elysian Fields
- A Grim Myriad
- The Wanderer
- ... To Etemenanki
Die Wiege des Schmutzes lässt grüßen!
Hierzulande dürften die Kanadier DAEDALEAN COMPLEX für viele Melo-Death-Fans noch ein Buch mit sieben Siegeln sein, obwohl das Quartett aus Quebec bereits seit dem Jahr 2008 sein Unwesen treibt und bereits drei Alben veröffentlicht hat. Deutlich bekannter dürfte da schon die regelmäßig als Gastsängerin beim Vierer im Einsatz befindliche Lindsay Schoolcraft sein, die seit dem vorletzten CRADLE OF FILTH-Langeisen "Hammer Of The Witches" auch der Black-Metal-Institution um Dani Filth ihre Stimme leiht. Und auch auf dem vierten DAEDALEAN COMPLEX-Langeisen "After The Fall" sind ihre feinen Klargesänge wieder mit von der Partie und liefern eine feine Abwechslung zu harschen Growls und fetten Gitarren-Riffs.
Die oben genannte Einordnung der Truppe im melodischen Todesstahl möchte ich dabei allerdings recht flott wieder revidieren, denn damit lockt der beiliegende Promotext den potentiellen Hörer eigentlich auf eine völlig falsche Fährte. Natürlich haben die vier Jungs ganz offenkundig eine Vorliebe für die härteren Vertreter der Göteborger Schule, wie etwa AT THE GATES, doch die typischen Terz-Schichtungen und klassischen MDM-Riffs sind auf "After The Fall" nur eine kleine Randnotiz, während der Großteil der insgesamt dreizehn Tracks eher von melodischem Black Metal dominiert wird. Dabei haben die Kanadier durchaus einige Ähnlichkeiten mit der englischen Hauptkapelle ihrer Gastsängerin und lassen, ähnlich wie die Truppe um Dani Filth, auch immer wieder einige Gothic-Versatzstücke in den Sturm aus rasenden Gitarren und messerscharfen Blast-Beats einfließen. Mitunter geht das sogar soweit, dass man bei Tracks wie 'A Garden Of Lies' oder 'The Fall Of Icarus' stellenweise glaubt, man hätte versehentlich die aktuelle CRADLE OF FILTH-Langrillen in den Player gelegt.
Damit geht natürlich auch in gewissem Maße ein Verlust von Eigenständigkeit einher, denn auch wenn der Vierer einige wirklich feine Kompositionen an den Start gebracht hat, so suhlt man sich doch immer recht auffällig in der Wiege des Schmutzes, die von den eignen Idolen erschaffen wurde. Glücklicherweise gibt es aber auch einige wohltuende Ausreißer, bei denen vor allem das extrem melodische 'Distant Dreams', das insbesondere mit einem ausladenden Refrain punktet, als echter Volltreffer verbucht werden darf. Gleiches gilt auch für 'Elysian Fields', das den Hörer mit stampfendem Rhythmus und einprägsamem Riffing noch einmal nach Göteborg und zurück in die goldenen Neunziger katapultiert.
Unter dem Strich ist "After The Fall" damit ein durchaus gelungener Release geworden, den ich insbesondere Fans von CRADLE OF FILTH und den Ablegern der Filth-Kapelle ans Herz legen würde. Für einen echten Klassiker fehlt dem Silberling dabei zwar noch die nötige Portion Eigenständigkeit, doch einige dunkle Wintertage lassen sich mit dem starken Songmaterial gut untermalen, weshalb die Scheibe auch perfekt zur aktuellen Jahreszeit passt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs