DAEMONIAC - Visions Of The Nightside
Mehr über Daemoniac
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 12.03.2024
- The Deamon Beast
- Into Damnation
- War In Heaven
- False Prophecies
- Fall From Grace
- The God's Fault
- Lord Of Immolation
- Visions Of The Nightside
Elchjagd mit Pasta-Power.
Weiterentwicklung bedeutet manchmal nicht zwingend klangliche Veränderungen, sondern ein besserer Blick für die Detailschärfe. Das haben sich wohl auch die Musiker von DAEMONIAC gedacht, die seit einer knappen Dekade ihre persönliche Ehrerbietung an den skandinavischen Death Metal der frühen 90er vollziehen und dabei keinen Deut vom bis dato eingeschlagenen Kurs abweichen. Hatte die Combo aus Mailand noch einige Schwierigkeiten, das rohe Gemörtel zumindest hier und dort ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten, trägt die kontinuierliche Arbeit im Proberaum mittlerweile ganz klar Früchte und resultiert im wohl deutlich vielseitigsten Werk der Italiener - das aber natürlich in den engen Grenzen des Genres.
Zunächst mörtelt DAEMONIAC aber noch standesgemäß im steten Vorwärtsgalopp alter CARNAGE-Glanztaten, zwar nicht ganz so dreckig und heavy, dafür aber mit einem authentisch-schwedischen Sägensound, der im weiteren Verlauf noch häufiger für Freude sorgen soll. Die Vocals erinenrn derweil manchmal an den etwas monotoneren Output aus dem VOMITORY-Camp und sind am Ende vielleicht auch der einzige Wermutstropfen, der auf "Visions Of The Nightside" zurückbleibt. Das recht eintönige Geröchel mag zwar an manchen Stellen genau passend sein, doch während im Hintergrund, und vor allem an der taktgebenden Batterie, eine ganze Menge geschieht und die Band sich vor allem im mittleren Teil der Platte von einem Break zum nächsten groovt, geschieht hinterm Mikro leider nicht die nötige Bewegung, respektive eine gewisse Anpassungsfähigkeit. Das ändert zwar nichts daran, dass die Herren aus der italienischen Modestadt instrumental schon ziemlich nah am Elchsound der Anfangstage dran sind, es hemmt aber ein wenig die Freude über diese Entwicklung.
Sieht man also von den genannten Defiziten ab, ist die dritte Scheibe der DAEMONIAC-Jungs eine richtig feine Abreibung skandinavischer Prägung. Wer NIHILIST, ENTOMBED und eben CARNAGE immer noch mit dem täglichen Kniefall beehrt, ist hier sicherlich nicht verkehrt!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes