DAEMONLORD - Hellfire Centuries
Mehr über Daemonlord
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Ketzer Records
- Release:
- 25.09.2006
- Rifles And Hammers
- Riding The Mushhushu
- Moments Of Bereavement
- The Shattering
- Ancient Goddess Of Lust And Battle
- The Cannibals Of Maarat
- The Path Of Glory
- Apocalypse Revisted
- Wasteland 2035
- Kill The Descendants Of Christ
- The Sharpened Edge Of Ignorance
Black Metal aus dem sonnigen Spanien ist immer noch eine ungewöhnliche Vorstellung, auch wenn DAEMONLORD mit ihrem vorgelegten Album "Hellfire Centuries" beileibe nicht ihre erste Veröffentlichung in die Runde werfen. Handelt es sich doch abgesehen von diversen Demos und Splits bereits um ihr drittes Full-Length-Album. Und auf diesem stellen sie unter Beweis, dass sie die typischen Trademarks des Black Metals durchaus beherrschen.
Gleich zu Beginn geht es los mit 'Rifles And Hammers', einem Song, der wie Maschinengewehrsalven daher kommt. Schon nach den ersten Takten wird deutlich, dass DAEMONLORD nicht vergessen haben, an eine ansprechende Melodieführung zu denken. Den fiesen Sound, der zum Black Metal ansonsten dazu gehört, erzeugt eine überreizte kreischende Stimme, die sich anhört als würde der Sänger gerade ermordet. Diese Spielart setzt sich auch im zweiten Track 'Riding The Mushhushu' fort, der sich allerdings noch einmal mehr durch ein beeindruckendes Tempo, vorangetrieben von bestechenden Drums, gepaart mit diabolischem Geschrei auszeichnet. Fast atemlos wird man beim Zuhören, so dass eine kurze Pause bestehend aus einigen Takten ruhigen Gitarrengezupfes in der Mitte des Songs ganz passend erscheint, bevor die Jagd, wenn auch nunmehr etwas langsamer, aufs Neue beginnt. 'Monuments of Bereavement' gewinnt durch den hier besonders im Vordergrund stehenden Gesang. Heftig scheint sich der Shouter in die Takte zu erbrechen, dass es einen fein gruselt. Fast schön hingegen breitet sich Track vier, 'The Shattering' mit einer monumentalen, melancholischen Orchestereinspielung aus. Überraschend, aber sehr kurz – mit knapp anderthalb Minuten einer der kürzesten Songs der Scheibe.
Dann geht es weiter in bewährtem Stil. Insgesamt elf Nummern dieser anstrengenden, aber dennoch mitreißenden Couleur werden geboten. Zu kritisieren ist trotzdem, dass das Gesamtprogramm auf Dauer etwas ermüdet, da sich die einzelnen Songs doch recht ähneln. Der Wiedererkennungseffekt der Kompositionen bewegt sich daher eher im unteren Bereich. Wer sich zur Abwechslung folglich mit den Texten von DAEMONLORD auseinandersetzen mag, der findet sie zwar alle in einem für das Genre akzeptabel gestalteten Booklet, die Lyrics sind allerdings in der ausschließlich schwarz-weiß gehaltenen Beilage nur schwer zu lesen. Zu erkennen ist jedoch, dass es sich insgesamt weniger um tiefsinnige Reflexionen, sondern eben auch um die üblichen Black-Metal-Hasstiraden gegen das Christentum handelt. Zum Black Metal gehört das gerne dazu – eine gewinnbringende Auseinandersetzung damit lohnt sich aber wohl kaum.
In der Gesamtschau bieten DAEMONLORD auf Dauer zwar etwas wenig abwechslungsreichen, aber trotzdem gepfefferten Black Metal. Positiv zu bewerten ist, dass die einzelnen Titel eine erkennbare Melodieführung nicht vermissen lassen, ohne jedoch aufdringliches Keyboardgeklimper in den Vordergrund zu schieben. Wem also Mainstream-Black-Metal à la DIMMU BORGIR schon zu soft ist, der sollte sich eine Hörprobe mit "Hellfire Centuries" getrost mal gönnen.
Anspieltipps: Rifles And Hammers, Riding The Mushhushu, The Shattering
- Redakteur:
- Erika Becker