DAGOBA - Tales Of The Black Dawn
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2015
Mehr über Dagoba
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Ear Music
- Release:
- 10.07.2015
- Epilogue
- The Sunset Curse
- Half Damn Life
- Eclipsed
- Born Twice
- The Loss
- Sorcery
- O, Inverted World
- The Dawn
- Morning Light
Regression statt Evolution
Schade, schade, schade aber auch, denn "Tales OF The Black Dawn", das neue Album von DAGOBA, kann die Erwartungen, die ich an die Franzosen dank dem "Poseidon"-Mammut und dem kongenialen Nachfolger "Post Mortem Nihil Est" im Vorfeld hatte, leider nur bedingt erfüllen. Viel verändert hat sich zwar nicht bei DAGOBA: Stilistisch blieben sich Frontmann Shawter und seine Mannen nach wie vor treu. Die Produktion kann sich auch hören lassen und mit 'The Sunset Curse' hat die Mannschaft auch einen recht brauchbaren Opener am Start. Und trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, als hätten die Jungs vergessen, der Suppe die spezielle Geheimzutat hinzuzugeben, die die Vorgänger derart schmackhaft machten.
Ihr dürft mich aber nicht falsch verstehen, "Tales Of The Black Dawn" ist kein schlechtes Album, bietet allerdings nicht das, was ich mir von DAGOBA erhofft habe. Zwar vermischen die Jungs erneut die Frische des Melo-Deaths mit der Gewalt des Thrashs und der Lässigkeit des Groove Metals, doch wirklich zwingend agiert der Franzosen-Vierer auch im Album Nummer sieben leider viel zu selten. Zwar gibt es mit 'Eclipsed' und dem interessanten 'Born Twice' im weiteren Verlauf gewisse Aha-Momente, die den Eindruck vermitteln, dass DAGOBA in puncto Niveau und Durchschlagskraft an dem erst zwei Jahre alten Vorgänger anschließen würde. Doch leider verpuffen diese Eindrücke recht schnell, sodass viele Songs lediglich das Prädikat "ganz nett" bekommen können. Speziell in der zweiten Plattenhälfte ist Vieles doppelt gemoppelt und etwaige Überraschungsmomente lassen lange auf sich warten. Wir wissen ja, dass es die Jungs besser und vor allem zwingender können, doch auf "Tales Of The Black Dawn" scheint über weite Strecken ein wenig die Luft raus zu sein.
Zu hohe Erwartungen, fehlende Geistesblitze oder die Spätfolgen der damaligen Übersättigung, ich weiß es nicht. Fest steht jedenfalls, dass "Tales Of The Black Dawn" objektiv immerhin einige Köstlichkeiten zwischen sonst eher durchschnittlicher Rohkost parat hält, subjektiv ich "Post Mortem Nihil Est" und vor allem dem immernoch mächtigen "Poseidon" nach wie vor den Vortritt lasse, wenn mir mal wieder der Sinn nach detailverliebter, robuster Krachmusik aus unserem westlichen Nachbarländle steht.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp