DAILY THOMPSON - Oumuamua
Mehr über Daily Thompson
- Genre:
- Stonerrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Noisolution / Soulfood
- Release:
- 21.08.2020
- She's So Cold
- Sad Frank
- On My Mind
- Slow Me Down
- Half Thompson
- Cosmic Cigar (Oumuamua)
- River Of A Ghost
Alternativer Post-Rock-Stoner-Sound.
Überraschung, man kann auch Alben mit zwei Songs deutlich über zehn Minuten machen, wenn man gar keinen Progressive Rock produziert! Ich musste das feststellen, als der beinahe zwölf Minuten auf die Uhr bringende Opener des vierten Albums der Dortmunder sich hartnäckig weigerte, zu proggen, auszufransen, zu mäandrieren. Nein, trocken und stoisch zieht das Trio seine Bahnen in Wüstensand und Milchstraße, zieht beim Abheben den Hörer und seine sensorischen Eindrücke einfach einmal an der Anhängerkupplung des kosmischen Traktors durch das akustische Universum und durchkämmt die psychedelische Kalahari.
Wird das nicht langweilig? Nein, tatsächlich nicht, was mich auch mächtig überrascht hat. Hin und wieder erinnert mich DAILY THOMPSON an die Kanadier SHEAVY, auch wenn man nicht ganz so abwechslungsreich zu Werke geht, aber auch hier trägt der weltenumspannede Groove jede Liedlänge und scheint sich immerwährend zu erneuern. Dass man aber auch anders kann, beweisen die Drei direkt im Anschluss an das zwischen witzig und entrückt pendelnde 'Sad Frank' mit dem schwingenden 'On My Mind'.
Es ist schön, wenn einen Alben einfach mal auf dem falschen Fuß erwischen und mit den Erwartungen spielen können. Nach einigen Durchgängen stellt sich zu meiner immer wieder aufflackernden Überraschung heraus, dass der vermeintlich hinderliche Albumopener ein absoluter Kracher ist und die Band wusste, was sie tat. Ebenso ist das noch längere 'Cosmic Cigar' eine Art Space-Fuzz-Epos voller majestätischer Sound-Meteorschauer, ohne dabei in wilde MONSTER MAGNET-Extreme zu verfallen. Übrigens, der Titel "Oumuamua" stammt vom ersten entdeckten interstellaren Objekt in unserem Sonnensystem, das zufällig zigarrenförmig ist, somit ist 'Cosmic Cigar' so etwas wie der Titelsong.
Wem das alles zu abgedreht ist, der kriegt mittendrin mit dem kurzen, knackigen 'Half Thompson' eine Gute-Laune-Pause, mit drei anderen Stücken gehobene, sättigende Stonerkost und wird mit dem Rausschmeißer 'River Of A Ghost' kopfüber in akustische Melancholie getaucht. Das ist ein passender Abschluss, auf den eigentlich nur eines folgen kann, nämlich ein mächtiger Groove. Zum Beispiel 11:37 Minuten 'She's So Cold'...
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger