DAKOTA WESTBROOK - Worthless
Mehr über Dakota Westbrook
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Apollyon Entertainment
- Release:
- 31.10.2017
- Emotional Suicide
- No Blood Loss
- Mistreat Me
- Void of Life
- Death Stroll
- This World is Cruel
- Towanda Town
- Worthless
Gute Musik verpackt in grausamem Sound
Bei DAKOTA WESTBROOK handelt es sich um ein Ein-Mann-Projekt aus den USA. Da der Musiker anstatt eines Bandnamens aber einfach seinen richtigen Namen verwendet, kann man das Ganze eigentlich auch als Soloalbum bezeichnen. "Worthless" ist der zweite Longplayer des Musikers, außerdem hat er ein Demo veröffentlicht und war bzw. ist noch in einigen anderen Bands aktiv. Die Musik auf "Worthless" richtet sich in erster Linie an Freunde des DSBM sowie von atmosphärischem Black Metal.
Sobald die Scheibe im Player rotiert, fällt auch gleich der meiner Meinung nach größte Schwachpunkt von "Worthless" auf: der Sound. Erstmal klingt alles übermäßig basslastig, sodass ich mich tatsächlich erst einmal vergewissert habe, ob mit meinen Lautsprechern alles in Ordnung ist. Und wo die Bässe zu viel Lautstärke spendiert bekommen haben, wurde sie scheinbar bei den Drums reduziert. Das Schlagzeug ist teilweise nur im Hintergrund wahrnehmbar, Gitarren und Gesang sind normal laut und der Bass ist viel lauter als der Rest. Mag sein, dass der gute Dakota den Sound genauso haben wollte, aber ich finde das einfach nur grausam.
Besonders schade finde ich so etwas immer bei Alben, deren Musik eigentlich richtig gut ist, die ich aber aufgrund des bescheidenen Sounds nur selten bis gar nicht auflege. "Worthless" fällt wohl auch in diese Kategorie, denn die Musik kann wirklich einiges. Größtenteils im eher moderaten Midtempo-Bereich angesiedelt, gibt es viele atmosphärische Passagen und interessante Gitarrenklänge. Gelegentliche Ausbrüche in die Raserei sind auch vorhanden, allerdings wirklich nur selten. Der gute Dakota versteht es wirklich, eine dichte Atmosphäre zu erschaffen, leider macht der Bass-Overkill vieles wieder zunichte.
Besonders stark finde ich auch den Gesang, den ich eher als ein gequält klingendes Kreischen bezeichnen würde. Dakota schafft es, hier verschiedene Stimmungen hineinzulegen, so dass es immer zur jeweiligen Stelle im Song passt. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Titeltrack, in dem die Tonhöhe von relativ tief bis hoch variiert. Diese Abwechslung hätte er gerne in mehr Tracks einbauen können, das hätte an der einen oder anderen Stelle noch für eine Aufwertung gesorgt. Aber wie bereits gesagt, der Schwachpunkt von "Worthless" ist nicht die Musik.
Sehr gerne würde ich der zweiten Scheibe von DAKOTA WESTBROOK eine höhere Bewertung verpassen, aber die angesprochenen Defizite im Sound sind mir einfach zu gravierend. Meine Ohren wollen sich auch nach mehrmaligem Hören nicht daran gewöhnen, es bleibt einfach grausam. Schade, denn die Musik kann mit atmosphärischen und teilweise auch verträumten Klangstrukturen und sehr starkem Gesang überzeugen, an denen die angesprochene Zielgruppe ihre Freude haben dürfte. Trotzdem empfehle ich unbedingt vorher mal reinzuhören, denn der Sound wird nicht jedermanns Geschmack treffen. Wem dieser gefällt, der kann auch meine Wertung noch zwei ganze Punkte drauf addieren.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner