DALLIAN - Automata
Mehr über Dallian
- Genre:
- Progressive Metal / Symphonic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 25.05.2018
- Genesis Of Awakening
- The Lie Vision
- As Within, So Without
- Swallow The Sun
- Corrupt Demirge
- The Nun From Azrael
- Caixa Pensatória
- A Lullaaby For The Wicked
- Vãsanã
- Echoes Of Arrival
- Swine Dielaectic
- A Closure In Crisis
Viele Ideen, viel Hektik, viele Fragen!
Ich bin mir nach wie vor nicht ganz sicher, ob ich den aktuellen Release dieser portugiesischen Prog-Death-Combo wirklich bedingungslos anpreisen kann. Denn in der Summe liefert DALLIAN auf "Automata" noch zu viele Ungereimtheiten, die den Fluss der Musik bisweilen stark auseinanderreißen und die eigentliche Marschrichtung der Symphonic-liebenden Truppe relativ unklar gestalten. Das neue Werk mag zwar mit vielen spannenden Ideen aufwarten, die irgendwo auch mal im Fundus von THERION und DIMMU BORGIR hätten Platz finden können, doch hin und wieder fehlt es "Automata" dann doch an einer gezielten Orientierung innerhalb der manchmal doch ziemlich mechanischen Welt, in der die Musik von DALLIAN letztlich stattfindet.
Vor allem im hinteren Teil der Platte ist die Grenze zwischen anspruchsvollem, symphonischem Dark Metal und Kraut-und-Rüben-Herangehensweise nicht immer klar definiert, was in vielen Tempo- und Stimmungswechseln resultiert, die man zumindest in den ersten Durchgängen noch nicht so recht nachvollziehen kann. Umgekehrt halten die Portugiesen die Szenerie dauerhaft spannend und lebendig, zehren dabei von vielen Überraschungsmomenten und einer Unberechenbarkeit, die sich trotz der oben aufgeführten Parallelen bis zur Ziellinie erstreckt. Und genau diese Gratwanderung zwischen gefühlter Hektik, ideenreicher Aufbereitung, etwas zielloser Umsetzung und gleichzeitig fokussiert anmutender Vielfalt ist ein Spannungsfeld, das seine Reize hat, aber auch nicht zwingend sofort mitzureißen vermag.
So klammert man sich gerne an die vielen vertraut klingenden Parts, freut sich über die eine oder andere klarer formulierte Melodie, kann aber eben den progressiven Anstrich des Albums nicht sofort in der Intensität auskosten, die man den eigenen Ansprüchen folgend von einen solchen Release erwartet. Folglich ist "Automata" ein stetes Hin und Her, eine permanente innere Einkehr mit der Frage, ob die Überzeugung wirklich auch längerfristig standhalten kann, schließlich aber auch ein Album, mit dem man sich beschäftigen möchte und das infolge dessen auch Freude bereitet. Nicht alles glänzt, aber am Ende überwiegen ganz klar die positiven Aspekte - trotz der beschriebenen Störfaktoren, die vielleicht nicht ganz so schwer wiegen wie sie hier benannt sind!
Anspieltipps: The Lie Vision, A Lullaby For The Wicked
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes