DALTREY, ROGER - The Who's Tommy Orchestral
Mehr über Daltrey, Roger
- Genre:
- Symphonic Rock
- Label:
- Polydor / Universal Music
- Release:
- 14.06.2019
- Overture
- It's A Boy
- 1921
- Amazing Journey
- Sparks
- Eyesight To The Blind (The Hawker)
- Christmas
- Cousin Kevin
- The Acid Queen
- Do You Think It's Alright?
- Fiddle About
- Pinball Wizard
- There's A Doctor
- Go To The Mirror!
- Tommy Can You Hear Me?
- Smash The Mirror
- Refrain - It's A Boy
- I'm Free
- Miracle Cure
- Sensation
- Sally Simpson / Gospel Piano Interlude
- Welcome
- Tommy's Holiday Camp
- We're Not Gonna Take It
Der Titel sagt eigentlich alles.
Vor 50 Jahren, im Frühjahr 1969, erschien "Tommy", die erste Rockoper der WHO. Stücke wie 'Pinball Wizard', 'The Acid Queen', 'I'm Free' oder das über mehrere Tracks verteilte Thema 'See Me, Feel Me' dürfte jeder schon mal gehört haben. Seither hat die Band das Werk mehrfach vollständig live gespielt, darunter 1972 mit dem London Symphony Orchestra. Es gab "Tommy" als Spielfilm und als Broadway-Musical. Im letzten Sommer präsentierte WHO-Sänger Roger Daltrey mit seiner Soloband und dem Budapest Scoring Orchestra unter der Leitung von Keith Levenson das Opus live. Mitschnitte aus zwei Konzerten in den USA und Ungarn sind soeben unter dem Titel "The Who's Tommy Orchestral" auf Tonträger auf den Markt gekommen.
Die Mannen von THE WHO spielten meistens in einfacher Besetzung aus Gitarre, Bass und Schlagzeug, für "Tommy" aber erweiterten sie ihr Arsenal. Die sechsköpfige ROGER DALTREY BAND umfasst zwei Gitarristen, darunter Pete Townshends Bruder Simon Townshend, und eine Keyboaderin, die ein Solo in 'Sally Simpson' spielt; und dazu kommt noch das Orchester.
Bei solchen Kooperationen kommt es manchmal vor, dass das Orchester ein wenig nebenher fiedelt, das ist hier definitiv nicht der Fall. Bereits bei der 'Overture' kann man die ausgefeilten Orchesterarrangements feststellen. Aber auch bei '1921', 'Go To The Mirror!', 'I'm Free', 'Welcome' oder besonders beim instrumentalen Zwischenspiel 'Sparks' sind die Streicher und Bläser in tragenden Rollen zu hören. Beinahe wird die Band hier an die Wand gedrückt. Doch zeigen andere Titel wie 'Amazing Journey', 'The Acid Queen' oder 'Sensation' ein starkes Zusammenspiel von Band und Orchester.
Völlig unverständlich ist es allerdings, dass hier das überlange Instrumental 'Underture' fehlt. Welche Möglichkeiten hätten sich mit diesem Stück eröffnen können! Vielleicht sollte mit aller Gewalt ein Doppelalbum vermieden werden. Die Stimme von Roger Daltrey, der mittlerweile über 70 Jahre alt ist, ist natürlich gealtert, doch gelingt ihm mit seiner reifen Stimme eine interessante neue Interpretation, die phasenweise ausdrucksstärker ist als früher, manchmal aber auch einen augenzwinkernden englischen Humor durchscheinen lässt.
Wie es in den Liner Notes zum Album treffend heißt, wurde ein Rockklassiker klassisch aufgeführt. Herausgekommen ist dabei eine große Darbietung, die dem Hörer etliche interessante Arrangements bietet, dabei aber den griffigen Melodien der WHO Luft zum Atmen lässt. "The Who's Tommy Orchestral" ist als CD, LP und digital erhältlich.
- Redakteur:
- Stefan Kayser