DAMAGE DONE - No Need To Breathe
Mehr über Damage Done
- Genre:
- Deathcore
- Release:
- 10.08.2006
- Decay
- Oblivion
- My Priority
- Lies
- Euer Elend
- Fuck Off
- Revenge Track
- Against
- Damage Anthem
- No Tomorrow
- Nine Lives
- All Ur Base
2004 hatte Herr Backes die zweite in Eigenregie entstandene EP des Fünfers aus Heiligenhaus bei Essen durchgehorcht und durchweg für sehr gut befunden. Ein Jahr zuvor hatte die junge Garde das erste 4-Track-Demo eingedroschen. Vier Jahre später hat sich jedoch immer noch kein Plattenvertrag ergeben. Dafür aber eine lange Reihe von Konzerten, die auf der Habenseite zu verbuchen sind. Verfolgt der Leser die Videos auf der Bandseite, so ist zu vermuten, dass live da einiges passiert. Wer kann außerdem mit einem Zwillingspaar an den beiden Gitarrenhälsen aufwarten? Die Band schreibt im eigenen Info von "Deathcore", der da eingekloppt wird. Dass das den Mix aus Death Metal und Hardcore bedeutet, ist so klar wie der Bühnenspot in jedem Club, in dem Metalcore gespielt wird. Der metallene Anteil auf "No Need To Breathe" ist für mich der antreibende Part dieser Platte, der HC "füllt" dann auf. Nimmt Matthias Kleinschmager mal Fahrt auf hinter seiner Schiessbude, so sind dies in Verbindung mit dem thrashigem Riffing die druckvollsten und besten Momente des Genremixes. Frank Honrath meistert die ihm aufgetragenen "Gesangslinien" in bewährter Manier. Der stilistische Wechsel ist auch hier unverkennbar. Erinnert der Einstieg meist an Hardcore-Gigs, gerät das weitere Treiben in die Death-Metal-Sparte.
Nach kurzem Ein-Seufzer geht's dann mit 'Decay' ganz spannend los. Eine Aggression im Einstieg, die folgend auch weiterhin qualitativ durchgehalten wird. Mehrstimmigkeit in den Refrainzeilen weist auch auf das Kalkül hin, mit Old-School-Elementen zu punkten. Die Zwillinge Mathias und Sebastian Ernst an den Klampfen haben es gelernt, spielend zwischen den einzelnen harten Musiken zu springen, was jedoch meist wie aus einem Guss klingt. Darin wird man zustimmen müssen: Da steckt Liebe zum Detail und vor allem Spielfreude dahinter.
Aber leider fehlen auf Dauer die wirklichen Überraschungselemente. 'Oblivion' beinhaltet gut gesetzte, energetische Tempowechsel, ein Song mit dem sich ins Gerede gebracht werden kann. Auch 'My Priority' lässt die tätowierte Wade wackeln. Wobei sich hier ein Problem dieses Albums andeutet, dass das Zuviel auch genau "zuviel" bedeuten kann. Eingängigkeit und Kürze ist teilweise besser angebracht. Weil es dann spannender bleibt. Alle Beiträge bewegen sich an der Vierminuten-Grenze, nachvollziehbar auch, dass somit gewisse "gefühlte Längen" auftreten können. Gesamt gehört ist DAMAGE DONE mit "No Need To Breath" aber ein beachtliches und vor allem spielfreudiges Debüt gelungen. Da steckt Potential drin, nach der ein oder anderen abgefeilten (noch zu vertrackten) Ecke wird der Fünfer noch recht auffällig von sich reden machen. Wirklich "sein eigenes Ding zu machen" - vor allem erst mal zu finden - ist gar nicht einfach. Die Jungs werden das gemerkt haben. Ausnehmend gut gelungen und daher exemplarisch für das Vermögen dieser "Deathcorer" ist 'Damage Anthem' und daher auch mein Annäherungs-Tipp an dieses Album.
Anspieltipps: Damage Anthem, My Priority, Oblivion, All Ur Base
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben