DAMAGE DONE - Reborn
Mehr über Damage Done
- Genre:
- Death / Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.01.2008
- Intro
- Happy Song
- Stereotyp
- Your Voice Is A Gift
- Interlude
- Commitment
- Statement
- Poem For My Bullentine
Es ist manchmal schon wirklich verzwickt. Da veröffentlichen DAMAGE DONE seit ihrer Gründung im Jahre 2002 drei qualitativ gute Scheiben, aber aufgrund großer Besetzungswechsel in all den Jahren haben sie bisher noch kein Bein so richtig auf den Boden bekommen. Fehlende Konstanz mag der Band aus dem Ruhrgebiet im Erklimmen der überregionalen Karriereleiter geschadet haben, die neue EP "Reborn" hat sich davon aber keineswegs beeinflussen lassen.
Musikalisch ist das eine Mischung aus Thrash und Death Metal, der gelegentlich durch klassische ICED-EARTH-Hoppelriffs, rhythmische Spielereien oder gar feine Nu-Metal-Anleihen aufgelockert wird. Dabei verrennen sich die Jungs aber manchmal ein wenig und verlieren ab und an den roten Faden leicht aus den Augen. Vor allem sollte man sich progressiv mehr einfallen lassen, als immer wieder über ein gleichbleibendes Riff die Rhythmik zu wechseln. Diese normalerweise nette Abwechslung gerät dabei auch schnell zu einer platten Spielerei ('Your Voice Is A Gift'). Außerdem findet man auf "Reborn" ebenso Blastbeats wie Akustikgitarren, schnelles Singlenoteriffing und Subbässe. DAMAGE DONE bieten hier einiges.
Gesanglich ist es eine ständige Mischung aus alter Thrash-Metal-Schule der Marke DESTRUCTION und KREATOR sowie tiefen Death-Metal-Growls. Gesungen wird hier nicht, dagegen bringt Schreihals Frank Honrath sogar noch eine leichte Hardcore-Attitüde mit ins Boot und streut gelegentlich auch deutsche Texte ein ('Stereotyp', 'Statement'). Das Experiment ist gelungen. Abgewöhnen könnte man sich vielleicht die extrem tiefen Growls, die außer Geräuschen nichts zu bieten haben und daher völlig überflüssig sind - kommt glücklicherweise nur sehr selten vor.
Die Produktion von "Reborn" könnte dagegen an allen Ecken und Enden noch ein bisschen mehr knallen. Die Gitarren müssten noch fetter sein, das Schlagzeug müsste noch mehr knallen, der Bass müsste noch mehr schieben und der Gesang müsste noch direkter sein und mehr im Vordergrund stehen. Für eine Eigenproduktion jedoch reicht es, zumal der Sound weder dem Hörgenuss noch der Musik an sich im Weg steht. Beim nächsten Album aber bitte in diesem Bereich noch eine Schippe drauflegen.
Ich bin mir nämlich sehr sicher, dass sich DAMAGE DONE mit einem mächtigeren Sound und einer etwas deutlicheren musikalischen Marschrichtung zumindest in der Szene etablieren oder gar einen deutlicheren Schritt nach vorne machen könnten. "Reborn" ist auf jeden Fall ein sehr authentisches Underground-Album, das noch einige musikalische Unebenheiten aufweist. Doch genau daraus entwickeln diese 28 Minuten einen bestimmten Charme. Das Werk ist auf 250 Stück limitiert. Wer also Interesse daran hat, sollte sich sputen und die Band über ihre Homepage kontaktieren.
Anspieltipps: Stereotyp, Your Voice Is A Gift, Happy Song
- Redakteur:
- Chris Staubach