DAMNATION - Destructo Evangelia
Mehr über Damnation
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Threeman
- Release:
- 06.09.2004
- Invocation Of The Storms
- Insulter Of Jesus Christ!
- Night Eternal
- Destructo Evangelia
- Bloody Vengeance
- When Creation Dies
- Eternal Black
- Armageddon
Alle, die da Feuer in sich und mit sich tragen, folget dem Ruf von DAMNATION und zerstört das Evangelium, auf dass wieder Dunkelheit und das Tier auf Erden herrschen. - So oder ähnlich lautet wohl die Botschaft, die diese bereits seit 1989 umherspukende Formation mit ihrem rauen und alles andere als ohrschmeichelnden Black Metal transportieren will. Eitelkeit kann man ihnen ganz bestimmt nicht vorwerfen. Dafür haben sie sich lange genug im Hintergrund gehalten und anderen Bands den Glanz und die Gloria überlassen. Nun schien wohl doch der Geduldsfaden gerissen und das aus Mitgliedern von UNANIMATED, MERCILESS und ENTOMBED bestehende Höllenkommando schritt zur Tat: fünfzehn Jahre nach Bandgründung, zahlreiche Demos im Umlauf, nun der erste Langspieler.
"Destructo Evangelia" ist gespalten in zwei Teile: die ersten vier Songs sind noch der Dunkelheit gewidmet, während die restlichen direkt dem Teufel zusprechen. Dem Gehörnten so nah wie nie gerät die gesamte infernale Ausgeburt schließlich mit dem traditionellen BATHORY-Cover 'Armageddon'. Geschändet wird darin keiner, Neues offenbart aber auch nicht. Es läuft auf eine solide gespielte Ehrung hinaus, wie es sie in naher Zukunft wohl noch zu Dutzenden geben wird. Mitreißender fährt da schon das chaosgeborene 'Eternal Black' ins Gedärm. Klassischer Oldschool mit DISSECTION-Einfluss kann doch nur gut tun. Schnell wird auch klar, dass DAMNATION nur den künstlerischen Anspruch haben, keinen zu haben. Was wünscht sich der einfache Black-Metaler denn mehr als tighte Gitarren, solides Drumming und eine höllisch Stimme, die immer nahe daran ist, ins Mikro zu kotzen? So gesehen bedienen DAMNATION alle Ansprüche und sind true bis auf die Knochen. Fragt sich nur, was will der Fan im Jahr 2004 eigentlich mit einer Band, die sich auf alte Klassiker wie SARCOFAGO, TORMENTOR und TREBLINKA beruft, ohne sich dabei sonderlich von diesen abzuheben?
Prinzipiell spricht nichts gegen "Destructo Evangelia"; wenn noch Platz im Regal ist, kann man diese Platte unbedacht dazustellen. Aber was spricht nun wirklich dafür? Erstens lohnt sich die Anschaffung, wenn man alle anderen Standwerke schon auswendig mitkeifen kann, zweitens macht das vierzigminütige Stückchen Musik einen Höllenspaß und drittens ist es genau das Richtige nach überstandenen Konzertexzessen, wenn man all der Aufregung überdrüssig geworden ist. Dann wirkt "Destructo Evangelia" wie die Rückkehr in den mütterlichen Schoß von Fluch, Verderben und Blasphemie. Donner und Sturm tragen den Geist fort, langsam machen tiefe Gitarren das Bewusstsein mürbe, übernehmen Kriegstrommeln das Kommando, herrscht noch einmal kurze Stille und dann wird losgerockt, die Sologitarre geschwungen und der Kopf gebangt. 'Insulter Of Jesus Christ!' Dem Ausrufezeichen ist nichts mehr hinzuzufügen, außer, dass sich "Destructo Evangelia" nach mehrmaligem Hören allmählich zur gelungenen Quintessenz des einzig Wahren entwickelt: Black Metal.
Anspieltipps: Invocation Of The Storms, Insulter Of Jesus Christ!, Destructo Evangelia, Eternal Black, Bloody Vengeance (VOLCANO-Cover!)
- Redakteur:
- Wiebke Rost