DAMNATION DEFACED - Invader From Beyond
Mehr über Damnation Defaced
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Apostasy Records
- Release:
- 06.10.2017
- NIOM 004D004F0049004E
- Goddess Of Machines
- Invader From Beyond
- Mark Of Cain
- The Observer
- The Key To Your Voice
- Rendezvous With Destiny
- All Comes To Its End
- Back From Apathy
- The Creator's Fall
- Embraced By Infinity
Groovig futuristischer Death Metal.
Ich bin überrascht – und zwar sehr. Death Metal ist nun eigentlich so gar nicht meine Baustelle, da mir in den meisten Fällen die Melodie und klare Songstrukturen fehlen. Das deutsche Quintett DAMNATION DEFACED hat mich auf seinem dritten Album "Invader From Beyond" aber zumindest zum Teil gerade in diesen Disziplinen positiv abgeholt. Die Scheibe besitzt lyrisch ein futuristisches Grundthema, was die Herrschaften auch in Ansätzen mit elektronischen Spielereien musikalisch verarbeiten. Wir sind hier zwar noch weit von kaltem, maschinellen Industrial entfernt, der allgemein hin die Zukunft symbolisiert, aber interessant und passend ist es trotzdem.
Und nicht falsch verstehen, DAMNATION DEFACED brettert amtlich durch die Gegend, packen häufig genug die Todeswalze aus und Sänger Philipp Bischoff kennt Melodieführung auch nur vom Hörensagen. Doch im Gegensatz zu vielen Genrekollegen ergeben die Kompositionen Sinn, die Songstrukturen sind nachvollziehbar und eine Hook muss ja nicht immer gesungen werden ('Mark Of Cain'). Durchaus gelungen ist auch das prägnante Riffing der beiden Lutzes, die mit ihren tiefen Klampfen tolle Arbeit leisten und mit melodischen Soli für einen angenehmen Kontrast zum brutalen Rest sorgen. Darüber hinaus sind es vor allem das Keyboard und die Elektro-Einsätze, die den Unterschied ausmachen und die Death-Metal-Nation spalten werden. Hauptverantwortlich für diese artfremden Klangteppiche ist David Hambach (EPITOME), ein Freund der Band. Er sorgt nicht nur für Atmosphäre und dickt die Refrains an, sondern lässt sich auch zu dem einen oder anderen Keyboardsolo hinreißen. Klingt manchmal vielleicht ein wenig komisch, weil enorm poppig ('The Key To Your Voice', 'All Comes To Its End'), lockert das groovige Todesblei aber enorm auf und darf durchaus als Bereicherung angesehen werden.
Das von Dan Swäno gemischte "Invader From Beyond" ist eine saubere Punktlandung, die auch bei weiteren Durchläufen stets seinen Reiz entwickelt. Death-Metal-Puristen werden vielleicht Zeter und Mordio schreien, aber DAMNATION DEFACED hat zumindest für mich den Zugang zu ihrer Musik leicht gemacht. Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht auch bei aufgeschlossenen Genre-Liebhabern klappen sollte.
Anspieltipps: Mark Of Cain, The Creator's Fall, The Observer
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach