DAMNATION, THE - Into The Pits Of Hell
Mehr über Damnation, The
- Genre:
- Death Metal
- Step Aside
- Torn To Pieces
- Dawn Of The Dead
- The Knife
- Past
- Into The Pits Of Hell
- Hatemachine
- Pazuzu
- Altered Soul
- Evil Supremacy
- Rise
Wenn eine junge Band ihre Mucke lautstark als "A Tribute To Old Skull Death Metal" anpreist, dann ist im Prinzip schon klar, wo Bartel den Most holt. Wir müssen auf innovative Sounds genauso verzichten, wie auf besonders technische Frickeleien oder gedoppelte, melodische Leadgitarren. Denn all das ist im Death Metal modern und definitiv nicht alte Schule... pardon, alter Schädel. THE DAMNATION sind sogar noch altschädeliger als die klassischen Death-Metal-Geschwader aus Stockholm und Florida, zeigen sie doch durchaus gewisse Parallelen zu diesen Bands, wie auch zu den vom extremen Thrash Metal geprägten Wurzeln des Genres aus den Mitt-Achtzigern. So finden sich neben den obligatorischen SLAYER-Einflüssen auch Momente, die an POSSESSED erinnern. Gerade im Soundbereich ist das noch nicht das ultra-tiefe, wuchtige Death-Metal-Brett, sondern noch eher die Achtziger-Thrash-Kante, was auch einige Soli unterstreichen. Ballern die Jungs dagegen mit knatternder Snare und ballernder Doublebass drauf los, sind auch die frühen Pioniere des amerikanischen (und schwedischen) Death Metals nicht weit.
So würde ich den kurzen und knackigen Opener 'Step Aside' irgendwo im Bereich der frühen MORBID ANGEL verorten, wobei manche Geschwindigkeitsausbrüche und vor allem der sehr starke Gesang öfters auch mal Erinnerungen an das Debüt von UNLEASHED wach werden lassen. Letzterer Eindruck verstärkt sich beim ebenfalls schnörkellosen und straighten 'Torn To Pieces' nochmals - wobei auch hier der Sound und die Ausstrahlung noch immer starke Bezüge zum Thrash aufweisen. Die Band hat es sich bequem gemacht zwischen diesen beiden Stühlen, oder sie hat sie vielmehr zusammengeschoben, so dass es kein Hindurchfallen mehr geben kann. Doch weiter im Text: Bei 'Dawn Of The Dead' legen die Jungs mit klassischem, dynamischen Panzerketten-Sound los, bevor das Stück etwas hektischer und riffiger wird. Richtig thrash-lastig und mit coolem Bassspiel setzt 'The Knife' etwas andere Schwerpunkte, bei denen man auch meint, den guten alten deutschen Thrash als Einfluss rauszuhören. 'Past' breakt sich schön durch die Botanik, das Titelstück hat eine treibendere Dynamik mit gut akzentuiertem Drumming und 'Hatemachine' geht richtig flott auf die Zwölf, aber nicht ohne einen Einschub mit einem sauberen Groove. In diesem Stil geht's dann bis zum Ende weiter, ballernd mit intensiven Knüppelattacken bei 'Pazuzu', etwas leidender, zäher und schwärzer bei 'Altered Soul' oder heavy und dramatisch bei 'Evil Supremacy'. Der Rausschmeißer 'Rise' hat zum Abschluss noch mal eine sehr deutliche Thrash-Schlagseite und bringt die Essenz des Sounds von THE DAMNATION gut auf den Punkt.
Mit meist kurzen und prägnanten Songs schaffen es die Ostfriesen gut, einem alt-ehrwürdigen Genre ein wenig neues Leben einzuhauchen. Sie sind dabei zwar authentisch und traditionell bis zum Anschlag, aber dennoch fühlt man sich nicht als würde man ideenlose Plagiatoren hören, sondern eine durch und durch lebendige Band, die Spaß an ihrer Mucke hat und diesen Spaß auch transportieren kann. Wer also auf den ganz alten Death / Thrash steht und sich schon lange von keiner jungen Band in dem Genre mehr so richtig angesprochen fühlte, der sollte sich nicht scheuen sich mal die Hörproben auf der Bandhomepage zu gönnen. Dort könnt ihr bei Gefallen auch die Scheibe für faire zehn Euro inklusive Porto ordern.
Anspieltipps: Torn To Pieces, Dawn Of The Dead, The Knife, Into The Pits Of Hell
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle