DAN DEAGH WEALCAN - Who Cares What Music Is Playing In My Headphones
Mehr über Dan Deagh Wealcan
- Genre:
- Rock/ Metal/ Indie/ Krach/ Melodie/ Jazz/ Noise/Pop
- ∅-Note:
- 1.50
- Label:
- Total Metal Records
- Release:
- 25.05.2015
- Anamorphic Widesound
- Dogs In A Box
- Easy Way - Long Way
- No More Than Usual
- Neutral Moresnet
- What Was That?
- Baseless Hatred
- I Killed Everything That Was Good In Me
- Endless Apathy
What was that?
Mit "Who Cares What Music Is Playing In My Headphones?" veröffentlicht das russische Duo DAN DEAGH WEALCAN nun sein zweites Album. Gleich das erste Lied 'Anamorphic Widesound' klingt, als ob man mehrere Songs gleichzeitig abspielen würde. Das Versprechen des Titels, der Zuhörer erhielte einen verzerrten Sound, wird somit erfüllt. Es ist schwer, eine Melodie zu erkennen, oder auch nur ein einzelnes Instrument zu identifizieren. Der Spuk ist dafür aber auch schon nach knapp zwei Minuten vorbei.
Das folgende 'Dogs In A Box' erinnert an eine Mischung aus TEXAS IN JULY oder AUGUST BURNS RED kombiniert mit sehr gradlinigen Basslinien und Gitarrenriffs. Das stellenweise im Hintergrund eingespielte Hundegebelle lockert die unzugängliche Spielweise nur minimal auf. Noch schwerfälliger wird es im dritten Stück 'Easy Way - Long Way", welches leider nicht "easy", sondern nur "long" ist. Neun lange Minuten wird alles aufgeboten, was die verschiedenen Genres des Metals zu bieten haben: Ein bisschen MINISTRY hier, ein bisschen MELECHESH dort und immer wieder nur die gleiche Basslinie und die gleichen Gitarrenriffs. Auch hier können die etwas ruhigeren Parts die Monotonie und Ziellosigkeit nur unzulänglich zugänglicher machen. Im nächsten Lied geht es etwas experimenteller zu: Easy Listening wird mit gehauchtem Gesang kombiniert und, in Kontradiktion zu den ersten Liedern, von Metalcore-artigen Einlagen unterbrochen. Diese Stilpluralität führt in der vorliegenden Variante aber nicht zu einem erfüllenden Hörerlebnis, sondern zu einer musikalischen Reizüberflutung.
Nachdem 'What Was That?' ausgeklungen ist, frage ich mich genau das Gleiche. Es fehlt die verstörende Note von APHYX TWIN und SKINNY PUPPY, die Brutalität und Kompromisslosigkeit von SEPULTURA und die künstlerische Raffinesse von MINISTRY. Bei 'I Killed Everything That Was Good In Me' wird sehr deutlich mit dem Gothik-Genre kokettiert und Elemente früher THE CURE-Songs verwendet. Leider geht dieser Versuch, durch verschiedene musikalische Bausteine, etwas Neues und Einzigartiges zu entwerfen, ein wenig sehr daneben.
Als Schlusslicht des Albums wird meinen Ohren 'Endless Apathy' angeboten. Leider passiert hier so wenig, dass ich gleich in selbiger versinke. Auch wenn im Promotext schon angekündigt wurde, dass alle Lieder unterschiedlich klängen, so ist die Umsetzung leider nur ein nerviger Mischmasch ohne eigene erkennbare Richtung geworden.
- Note:
- 1.50
- Redakteur:
- Yvonne Heines